Spitzenreiter bei Arbeitsunfällen: „Statistik trügt“

Die Landesdirektion der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) relativiert die hohe Zahl an Arbeitsunfällen in Salzburg. Man sei statistisch Spitzenreiter, weil die Unfälle aus anderen Bundesländern ebenso Salzburg zugerechnet würden.

Außerdem sei Salzburg Sitz vieler großer Firmen, weshalb Arbeitsunfälle aus anderen Bundesländern der Salzburger Statistik zugerechnet würden, heißt es von der AUVA. Im Abstand von einigen Jahren kritisieren Gewerkschaft und Krankenkasse die hohe Unfallrate in Salzburgs Betrieben. Allein im Jahr 2015 haben sich 8.600 Salzburger bei der Arbeit verletzt, vergleichsweise mehr als in anderen Bundesländern.

Auf den ersten Blick möge das schon stimmen, doch die Statistik trüge und müsse genauer gelesen werden, sagt dazu Wofgang Boesau von der Salzburger AUVA. Der Leiter der Unfallverhütung nennt drei Gründe für die trügerische Spitzenposition.

Nur Unfallkrankenhäuser zu Meldung verpflichtet

Zum einen hat Salzburg gleich zwei Unfallkrankenhäuser, nämlich in der Landeshauptstadt und in Schwarzach (Pongau). Nur diese Spitäler sind gesetzlich dazu verpflichtet, Arbeitsunfälle zu melden. Tirol etwa hat kein einziges UKH, daher ist die Zahl der Unfallmeldungen dort wesentlich niedriger.

Zum anderen würden in Salzburg besonders viele kleine Arbeitsunfälle gemeldet, ergänzt Boesau. Das sei aus der Statistik an der Kürze der Krankenstände ersichtlich.

Unfälle in Spar-Märkten Salzburg zugerechnet

Zum Dritten ist Salzburg Sitz vieler großer Unternehmen. Ein Arbeitsunfall in einem niederösterreichischen SPAR-Supermarkt werde statistisch dem Land Salzburg zugerechnet. Ales in allem liege Salzburg bei Arbeitsunfällen österreichweit im Durchschnitt, betont der Leiter der Unfallverhütung bei der Salzburger AUVA.

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