Unfallopfer kritisiert Autobahn-80er

Das 80er-Limit auf Salzburgs Stadtautobahn sei zu gefährlich, sagt Johann Landrichtinger, der dort verunglückt ist. Der Sachverständige Gerhard Kronreif sieht das seit langem so und warnt, während Polizei und Land Salzburg am Limit festhalten.

Der technische Sachverständige Kronreif betont nach der Auswertung von Unflldaten seit Monaten, es komme durch das 80er-Limit zu Unfallhäufungen auf der Stadtautobahn.

Autofahrer aus Anthering schildert Unfall

Und nun geht ein Autofahrer an die Öffentlichkeit, der dort selbst verunglückt ist: Ende April fuhr Johann Landrichtinger mit seinem Sohn bei Salzburg-Nord auf die Stadtautobahn auf. Ein Lkw-Fahrer wollte gleichzeitig von der Mittelspur auf die rechte Spur wechseln. Dabei touchierte das Schwerfahrzeug das Heck von Landrichtingers Pkw. Der Lastwagen schob das viel kleinere und viel leichtere Auto des Antheringers vor sich her, ehe es auf die Überholspur geschleudert wurde.

„Gefährlichstes Straßenstück überhaupt“

Schuld sei der 80er auf der Stadtautobahn, sagt Johann Landrichtinger: „Der Unfall wäre mit 100 km/h nicht geschehen, weil der Lkw nicht so schnell fahren dürfte. In meiner beruflichen Laufbahn bin ich jetzt schon zwei Millionen Kilometer gefahren in den letzten 30 Jahren. Für mich ist das gefährlichste Stück Straße überhaupt diese Wegstrecke zwischen Salzburg-Süd und Salzburg-Nord.“

Wie reagieren Polizei und Politik?

Bei der Verkehrspolizei will man dazu auf ORF-Anfrage nichts sagen. Nur so viel: Es sei ein Einzelfall. Verkehrslandesrat Hans Mayr (SBG) prüft nach heftiger Kritik am Limit durch den Sachverständigen Kronreif und einer harten Debatte unter Autofahrern inzwischen Alternativen zum 80er-Limit. In Frage käme ein Tempolimit von 60 km/h für Lastwagen oder 90km/h für Autos - um den Tempounterschied größer und das Überholen leichter zu machen. Ende Juni soll es ein Ergebnis geben, sagt Mayr.

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Unfallopfer kritisiert 80er-Limit

ORF-Redakteurin Isabell Gunzer hat sich zum konfliktreichen Dauerthema über den nun aktuellen Stand informiert.

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