Van der Bellen holt auf, Hofer in Salzburg vorne

Rund 41.000 Stimmen bei der Bundespräsidenten-Stichwahl wurden im Land Salzburg per Wahlkarte abgegeben. Hier bekam Alexander Van der Bellen 60,1 Prozent. Der Abstand zwischen ihm und Norbert Hofer wurde dadurch kleiner, Hofer blieb in Salzburg aber vorne.

Im Endeffekt bekam der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer im Bundesland Salzburg so insgesamt 52,8 Prozent der Stimmen, Alexander Van der Bellen erreichte 47,2 Prozent. Beim vorläufigen Endergebnis Sonntagabend hatte das Verhältnis noch 55,1 zu 44,9 Prozent zu Gunsten Hofers betragen.

Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer

APA/Helmut Fohringer

Alexander Van der Bellen holte durch die Wahlkarten auf, blieb in Salzburg aber hinter Norbert Hofer

Mehrheit in Stadt Salzburg und neun anderen Orten

Inklusive der Wahlkarten stimmte von den sechs Salzburger Bezirken nur die Stadt Salzburg mehrheitlich für Van der Bellen. Der 72-Jährige kam im Wahlkreis Salzburg-Stadt auf 58,9 Prozent. Norbert Hofers Vorsprung war im Lungau am größten, wo der Freiheitliche 68,5 Prozent der Stimmen auf sich vereinte.

Anders als im ersten Wahlgang lag Hofer aber nicht mehr in allen 119 Salzburger Gemeinden voran. Alexander Van der Bellen konnte sich im zweiten Wahlgang in insgesamt zehn Gemeinden durchsetzen. Die Wahlbeteiligung in Salzburg stieg von 69,5 Prozent im ersten Wahlgang auf 72,8 Prozent.

Das beste Ergebnis erzielte Van der Bellen in der Stadt Salzburg mit 58,9 Prozent, ähnlich hoch war die Zustimmung in Mattsee (54,2 Prozent) und in Anif (54,1 Prozent) - hier allerdings ohne Wahlkarten. FPÖ-Kandidat Hofer erhielt die höchste Zustimmung in drei Lungauer Kleingemeinden: In Muhr kam er auf 87,2 Prozent der Stimmen, in Tweng auf 84,1 Prozent, in Zederhaus auf 77,9 Prozent.

Wahlergebnis der Bundespräsidentenstichwahl in Salzburg

ORF/basemap.org

Bezirksweise Ergebnisse im Detail

Bergheim, Hallein: Nur eine Stimme Unterschied

Besonders spannend - heruntergebrochen auf einzelne Gemeinden - war der Wahltag in Bergheim (Flachgau) und in Hallein (Tennengau). Der Unterschied zwischen den beiden Kandidaten betrug jeweils nur eine einzelne Stimme. In Bergheim siegte Van der Bellen, in Hallein hatte Hofer die Nase vorne. Der Bergheimer Bürgermeister Johann Hutzinger (ÖVP) sah in den knappen Ergebnis einen Beweis für die „gute politische Kultur“ im Ort.

Im Überblick

Ergebnisse aus den 119 Salzburger Gemeinden

Den größten Zugewinn erzielte Van der Bellen in Leogang (Pinzgau) mit einem Plus von 35,3 Prozentpunkten, das schwächste Plus fuhr er in Tweng (Lungau) mit 6,3 Prozentpunkten ein. Die 282-Einwohner-Gemeinde sorgte damit auch österreichweit für den geringsten Zuwachs des von den Grünen unterstützten Politikers. FPÖ-Kandidat Hofer gewann in Tweng am meisten dazu (plus 37,6 Prozentpunkte), am wenigsten in der Stadt Hallein mit einem Plus von 11,2 Prozentpunkten.

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Van-der-Bellen-Wahl in Salzburg

Über die Wahl von Alexander Van der Bellen und den Krimi um die Wahlkarten in Salzburg berichtet Karl Kern.

Van-der-Bellen-Sieg dank Wahlkarten

Österreichweit siegte Alexander Van Der Bellen hingegen knapp: Durch die Briefwahlstimmen wurde der Rückstand Van der Bellens am Wahltag noch „gedreht“. Am Ende stand es 50,3 zu 49,7 Prozent für Van der Bellen. Vor allem in den größeren Städten schaffte ehemalige Grünen-Chef eine deutliche Mehrheit bei den Wahlkarten - mehr dazu in Amtlich: Alexander Van der Bellen ist Bundespräsident (news.ORF.at; 23.5.2016).

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