Bienen-Faulbrut: Drei Orte im Pongau betroffen

Im Pongau sorgen sich Imker um ihre Bienen. Grund dafür ist die amerikanische Faulbrut. Wegen der Bienenseuche erklärte die Bezirkshauptmannschaft drei Gemeinden zum Sperrgebiet, wo alle Bienenstöcke überprüft werden müssen.

In Radstadt (Pongau) muss Imker Ernst Kocher seine Bienenstöcke prüfen. Denn die Faulbrut könnte auch seinen Völkern gefährlich werden. Immerhin ist die Seuche in den vergangenen Jahren in Salzburg schon mehrmals ausgebrochen. „Die bösartige Faulbrut wird durch ein Bakterium ausgelöst“, sagt Judith Sichler, Amtstierärztin der Bezirkshauptmannschaft St. Johann im Pongau. „Das Bakterium kann sich versporen. In den Sporen kann das Bakterium lange überleben - und kann dann in den Larven zum Bakterium werden und andere Larven anstecken. Im schlechtesten Fall kann passieren, dass die ganze Brut zu Grunde geht.“

Von bösartiger Faulbrut befallene Waben eines Bienenstocks

Jacopo Werther/CC-BY-SA

Die amerikanische Faulbrut befällt die Bienenlarven

Einschränkungen für Imker

Die Gemeinden Radstadt, Altenmarkt und Eben wurden wegen der Bienenseuche zum Sperrgebiet erklärt. „In der Zwischenzeit haben wir drei bestätigte Faulbrutfälle“, schildert Sichler. „Um den betroffenen Bestand wird eine Sperrzone von drei Kilometern gezogen.“

Die Bestimmungen bringen für die Imker wie Ernst Kocher einige Einschränkungen: „Es gibt kein Wandern, es gibt keine Veränderung. Es darf kein Volk weggebracht werden, es darf kein Volk hergebracht werden. Ohne Gesundheitszeugnis ist das ohnehin nicht erlaubt.“ Schon bei einem befallenen Bienenstock kann der Schaden durch die Faulbrut beträchtlich sein: „Wenn ich das ganze Volk rechne, habe ich sicher 1.000 bis 2.000 Euro Schaden“, sagt Kocher.

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Faulbrut-Ausbruch im Pongau

Im Ennspongau sind drei Fälle der amerikanischen Faulbrut aufgetreten. Aufgrund dieser für Bienen gefährlichen Seuche mussten drei Gemeinden zum Sperrgebiet erklärt werden.

Verbreitung über Honiggläser möglich

Für den Menschen ist die amerikanische Faulbrut harmlos. Allerdings kann menschliche Schlamperei den Bienen schaden, weiß der Imker: „Jeder, der ein Honigglas kauft und in einen Mistkübel schmeißt: Da können Sporen dabei sein, die für den Menschen überhaupt nicht gefährlich sind, aber für die Biene eine Ansteckungsmöglichkeit sind. Das bricht nicht unbedingt sofort aus - das kann auch zwei Jahre oder länger dauern.“ Nach derzeitiger Schätzung der Experten wird das Sperrgebiet im Pongau mindestens zwei Monate lang aufrecht bleiben.

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