SV Grödig zieht sich aus Profifußball zurück

Der Bundesliga-Absteiger SV Grödig (Flachgau) zieht sich aus dem Profifußball zurück. Ein Mitspielen in der Ersten Liga ist für Manager Christian Haas nicht attraktiv. Die Grödiger gehen freiwillig eine Liga tiefer.

Der Rückzug des SV Grödig aus dem Profifußball nach 108 Bundesligaspielen ist auch ein Zeichen für die Bundesliga. Die angedachte Reform der beiden höchsten Spielklassen ist laut Grödig-Manager Christian Haas dringend notwendig. Denn der Profibetrieb in der aktuellen Ersten Liga macht für ihn keinen Sinn.

„Die Bundesliga, der ÖFB - alle überlegen, dass eine Reform kommt“, sagte Haas am Dienstag. „Wir aus unserer Sicht glauben, dass man mindestens ein Budget von zwei Millionen Euro braucht, damit man halbwegs mitspielen kann. Und da haben wir gesagt, dass wir jetzt einmal nicht dabei sein werden.“ Die Auflagen für die Erste Liga sind für Haas nicht nachvollziehbar: „So wie es derzeit ist, dass man vorgeschrieben bekommt, dass in der zweiten Liga 20 Profis sein müssen - mit einem Kollektivvertrag von 1.200 Euro brutto -, das hat mit Profifußball nichts zu tun.“

Pressekonferenz Rückzug SV Grödig

ORF

Der SV Grödig verkündete am Dienstag den freiwilligen Rückzug aus dem Profifußball

Bundesliga plädiert weiter für Reform

Der freiwillige Rückzug des SV Grödig ist auch für die Bundesliga ein weiteres Warnsignal, dass das Format mit 20 Vereinen in zwei Profiligen in Österreich nicht funktioniert. Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer sagt dazu: „Profifußball geht nicht ohne wirtschaftliche und infrastrukturelle Voraussetzungen. Deswegen muss man sich mit den Landesverbänden, den Klubs und den Partnern Gedanken machen, was die besten Möglichkeiten sind, um diese sportliche Entwicklung weiter voranzuführen.“

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Schluss mit Profifußball

Der SV Grödig beendet das Kapitel Profifußball. Manager Christian Haas verkündete in einer Pressekonferenz den freiwilligen Rückzug.

Geringer Zuschauerschnitt in Grödig „ist bitter“

Der Abstieg in die Regionalliga ist aber auch eine Konsequenz aus den drei Bundesligajahren, die in Grödig von leeren Rängen und wenig Zuschauerinteresse geprägt waren, betonte Manager Haas: „Man muss auch klar sagen, die Salzburger Wirtschaft und auch die Zuschauer das wenig angenommen haben. Wir haben in den zwei entscheidenden Spielen gegen Red Bull Salzburg und Rapid 2.000 Zuschauer gehabt. Das ist bitter.“

Die in den letzten Jahren verbesserte Infrastruktur in und um das Stadion Grödig soll bleiben - zum einen, weil sich Erstligist FC Liefering für vier Jahre in Grödig eingemietet hat, zum anderen, weil Christian Haas vom Fußball noch lange nicht genug hat und bei veränderten Bedingungen eine Rückkehr in die Bundesliga möglich ist.

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