Kirche engagiert Marketingprofi

Die Erzdiözese Salzburg hat einen Werbe- und Marketingexperten engagiert, der bisher für eine große Handelskette tätig war. Unter dem Titel „Zukunftsprozess 2018“ soll in zwei Jahren die Kirche verständlicher werden.

So sollen neue Seelsorge-Formate ausprobiert werden mit dem Ziel, das Evangelium zeitgemäß zu verkünden. Die Kirche muss sich wandeln. Angesichts der steigenden Austrittszahlen der vergangenen Jahre empfiehlt der engagierte Werbefachmann Franz Hirschmugl, über den Tellerrand zu schauen.

„Unser wichtigster Satz im Institut für Marktentwicklung lautet: Wer in der Erbsensuppe schwimmt, glaubt, die Welt ist grün“, sagte Hirschmugl bei der Präsentation am Pfingstmontag.

„Sprache finden, um Menschen besser zu erreichen“

In den kommenden zwei Jahren wolle die Kirche eine Sprache finden, um ihre Mitglieder besser zu erreichen, betont Hirschmugl. „Wenn jemand nicht verstanden wird, dann liegt es vielleicht an der Übersetzung. In der Fachsprache nennen wir das ‚Soziolekt‘. In vielen Bereichen hat sich eine eigene Sprache entwickelt, an der viele nicht mehr teilnehmen können. Gut sehen kann man das in Krankenhäusern, wo Ärzte von der ‚Clavicula‘ sprechen und nicht mehr vom Schlüsselbein.“

Erzbischof: „Kirche kann ein Leuchtturm sein“

Nur mit einer klaren Sprache könne die Kirche wieder Orientierung geben, räumt auch Erzbischof Franz Lackner ein. „Die Kirche kann so etwas wie ein Leuchtturm sein. Der Leuchtturm ist nicht das Ziel, - das wissen wir - aber er zeigt den Weg zum Hafen. Und da sehe ich in unserer Zeit weit verbreiteter Orientierungslosigkeit eine große Aufgabe der Kirche“, sagt Lackner.

Der Zukunftsprozess ist die Vorbereitung für das 50-jährige Jubiläum der Salzburger Diözesansynode, das beim Rupertifest 2018 gefeiert wird. Dort wird sich zeigen, ob das Reformprogramm den Anschluss an die Zukunft geschafft hat.

Links:

• Katholische Kirche schrumpft weiter (salzburg.ORF.at; 13.1.2015)
• Neuer Erzbischof hofft auf „Trainereffekt“ (salzburg.ORF.at; 15.1.2014)
• Kirchenaustritte: Größte Steigerung in Salzburg (salzburg.ORF.at; 14.1.2014)