Viele Schädlinge durch milden Winter

Der vergangene milde Winter stellt heimische Gärtner, Bauern und Forstwirte vor eine großes Problem: Durch das milde Wetter haben viele Schädlinge gut überlebt und können sich nun prächtig entwickeln.

Nun gilt es, Strategien zu entwickeln, um der Plage Herr zu werden. Einer der gefürchtetsten Schädlinge in der Forstwirtschaft ist der Borkenkäfer. Er frisst sich ins Holz, unterbricht die Zufuhr von Nährstoffen, der Baum stirbt ab. Heuer ist mit einer besonderen Plage zu rechnen. Grund dafür sei der milde vergangene Winter, klagt Horst Meingassner, Revierleiter in Henndorf (Flachgau).

Borkenkäfer

ORF

Einer der gefürchtetsten Schädlinge: Der Borkenkäfer

„Je kälter der Winter ist und je länger tiefe Temperaturen herrschen, umso eher sterben Schädlinge ab. Ideal wären da minus zehn bis minus 15 Grad, aber das hatten wir schon lange nicht mehr. Durch die milden Winter der vergangenen Jahre haben aber viele Schädlinge überlebt und schon der erste Flug im Frühjahr ist ziemlich aggressiv“, sagt Meingassner.

„Finanzieller Verlust erheblich“

Deshalb muss man dafür sorgen, dass befallene Bäume möglichst rasch aus dem Wald entfernt werden. Der finanzielle Verlust wird als erheblich eingestuft, bestätigt auch Revierleiter Meingassner.

Vom Borkenkäfer befallenes Holz

ORF

Das befallene Holz ist um eine Viertel weniger wert

„Für dieses Holz gibt es nur einen um 25 Prozent reduzierten Preis. Außerdem kann man es nur mehr für Blindholz verwenden, jedoch nicht mehr für tragende Teile. Und es sieht auch nicht sehr schön aus, weil es am Rand Pilze mit bläulichen Streifen hat. Dann kann man es eben nur mehr als minderwertiges Holz verkaufen.“

Buchsbaumzünsler - Feidbild von Gartenfreunden

Der milde Winter hat auch dafür gesorgt, dass sich der Buchsbaumzünsler sehr gut vermehren konnte. Diese Raupe eines Kleinschmetterlings, der aus Südostasien eingeschleppt wurde, ist seit einigen Jahren eines der Feindbilder von Gartenfreunden, bestätigt der Leiter der städtischen Garten in Salzburg, Christian Stadler.

Buchsbaumzünsler

ORF

Auch er profitiert vom milden Winter: Der Buchsbaumzünsler

„Das ist ein Falter, der nur für einige wenige Tage ein echter Falter ist. Die meiste Zeit ist er eine Larve, die sehr freßgierig ist und die, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und bekämpft wird, ganze Buchsbestände vernichten kann.“

Milder Winter begünstigte auch Blattläuse

Der wenige Bodenfrost im Winter hat auch das Fortkommen der Blattläuse begünstigt. Im Gemüsebau sind vor allem Gurkenpflanzen und Tomaten betroffen. Nun versucht man, die Schädlinge mit Nützlingen zu bekämpfen, sagt Johann Feldinger, Bio-Gemüsebauer in Wals (Flachgau). „Diese stechen die Blattläuse zum Beispiel an, saugen sie an und trocknen sie aus, sodass die Blattläuse verenden“, erklärt Feldinger.

Epidemie bei Rosen

Blattläuse setzen auch Blumen zu. Bei den Rosen beobachten die Gärtner eine wahre Blattlaus-Epidemie. Auch hier werden Nützlinge eingesetzt - in diesem Fall sind es Raubmilben, erklärt der Gärtner Andreas Lindner.

„Die Nützlinge sind in einer bröselartigen Streuware, die auf die Pflanzen gestreut werden. Somit sind die Nützlinge direkt auf der Pflanze und fressen die Schädlinge.“ Gärtner, aber auch Bauern und Forstwirte werden heuer dennoch viel zu tun haben, um die Folgen des milden Winters - also die diversen Pflanzenschädlinge - erfolgreich zu bekämpfen.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Viele Schädlinge durch milden Winter

Der vergangene milde Winter stellt heimische Gärtner, Bauern und Forstwirte vor eine großes Problem: Viele Schädlinge haben gut überlebt und können sich nun prächtig entwickeln.

Links: