Krankenpfleger aufwerten: Länder bremsen

Die Bundesländer Salzburg und Steiermark sowie der Gemeindebund bremsen bei der geplanten Aufwertung der Krankenpfleger. Vor der Gesetzesänderung wollen sie jetzt noch eine Kosten-Nutzen-Rechnung durchführen.

Bei der Konferenz der Landesgesundheitsreferenten diese Woche stimmten Salzburg und die Steiermark der Novelle nicht zu. Salzburgs Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) will die Kosten jetzt noch einmal eingehender überprüfen.

Dabei wird über die geplante Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes (GuKG) bereits seit mehreren Jahren verhandelt. Ein Ziel der Reform ist eine Entlastung für die Ärzte und eine Aufwertung des Pflegeberufs. Im Mittelpunkt der Diskussion steht ein neues dreistufiges Ausbildungsystem für Pflegerinnen und Pfleger: Pflegehilfen sollen sich künftig nach einer einjährigen Ausbildung ‚Pflegeassistenz‘ nennen dürfen. ‚Pflegefachassistenten‘ müssen zwei Jahre die Schulbank drücken. Gehobene Pflegefachkräfte absolvieren ihre Ausbildung künftig an einer Hochschule.

Länder sollen Mehrkosten tragen

Das Problem, das Salzburg, die Steiermark und der Gemeindebund in dieser Akademisierung der Pflegeberufe sehen, ist vor allem Finanzielles: Denn die Umstellung der Ausbildung soll nicht der Bund bezahlen, sondern die Länder. Einige davon haben nun die Mehrkosten berechnet, sagt Gesundheitsreferent Stöckl: „Wir haben vereinbart, dass mehrere Bundesländer diese Kalkulationen sozusagen ‚übereinanderlegen‘ und schauen, ob eine entsprechende Aufteilung dieser dreistufigen Ausbildung in der Praxis auch möglich und finanzierbar ist.“

Wie lange diese Überprüfung der Kosten dauern wird, sei noch nicht abschätzbar, ergänzt Stöckl. Die Ausbildung in den beiden Pflegeassistenzberufen soll eigentlich diesen Herbst beginnen. Die Überführung des gehobenen Pflegedienstes an die Fachhochschulen soll im Jahr 2024 abgeschlossen sein.