Besser auswendig lernen mit Östrogen

Forscher der Universität Salzburg untersuchen, welche Rolle das weibliche Geschlechtshormon Östrogen bei der Sprachverarbeitung spielt. Es könne sein, dass Frauen leichter Fachwissen auswendig lernen können, heißt es.

Ein Vorurteil aus der Schulzeit könnte von Forschern der Universität Salzburg bewiesen werden: Mädchen würden leichter lernen als Buben. 75 Testpersonen teilten sich in drei Gruppen auf: Männer, Frauen und Frauen, die die Pille nehmen. Sie sollten innerhalb eines bestimmten Zeitraums Lernaufgaben bewältigen. Parallel dazu wurde die Gehirntätigkeit gemessen, dann wurde geprüft.

Hinweise auf Unterschiede

Erste Hinweise zeigten, dass Männer und Frauen Informationen unterschiedlich aufnehmen und speichern, erklärt Sprachwissenschaftler Hubert Haider: „Die Mädchen nutzen eine Fertigkeit, die ihnen gratis zur Verfügung steht - nämlich viel besser ihr Gedächtnissystem belasten und einsetzen zu können, als Buben das können.“ Denn Männer hätten diesen zusätzlichen „Boost“ nicht zur Verfügung.

Auch Lernen von Sprache im Fokus

Ein bei jungen Frauen im Vergleich zu Männern erhöhter Östradiolspiegel könnte also das Einspeichern von Wissen tatsächlich erleichtern, konkret das Auswendiglernen von Faktenwissen. Ein Endergebnis der Studie soll im Herbst vorliegen. Unterrsucht wird auch, welchen Einfluss das Glückshormon Dopamin auf das Lernen von Sprache hat.