25 Jahre „Urlaub am Bauernhof“

Angefangen als viel belächelter Versuch, gehört „Urlaub am Bauernhof“ heute zu den großen Erfolgsgeschichten im heimischen Tourismus. 650.000 Nächtigungen gab es im Vorjahr allein im Bundesland Salzburg.

Österreichweit sind es zwei Millionen Menschen, die ihren Urlaub pro Jahr am Bauernhof verbringen. Der Verein „Urlaub am Bauernhof“ wurde vor 25 Jahren gegründet. Das Interesse wächst weiter - nicht nur in den Kernmärkten Deutschland und Österreich, sagte Bundesobmann Klaus Vitzthum aus Unken.

Urlaub am Bauernhof

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Vor allem Familien nutzen das Angebot von „Urlaub am Bauernhof“

Rund 60 Prozent der Gäste sind Familien mit Kindern. Diese schätzen die gemütliche und erholsame Umgebung inmitten der Natur, qualitativ hochwertige Lebensmittel vom Hof und ein vielfältiges Freizeitangebot. Wandern, Reiten, Tiere füttern, die Mithilfe bei der Stallarbeit und im Kräutergarten - das steht nach Gästebefragungen im Mittelpunkt.

300 „Urlaub am Bauernhof“-Betriebe in Salzburg

Derzeit sind österreichweit rund 2.400 bäuerliche Betriebe Mitglied bei „Urlaub am Bauernhof“. Salzburg liegt mit knapp 300 Betrieben im Mittelfeld. Seit kurzem gibt es wieder vermehrt Mitgliedsanfragen von Höfen, was Klaus Vitzthum nicht nur auf großes Interesse für den Nischenmarkt zurückführt, sondern auch auf ein zweites Standbein, das sich viele Landwirte in wirtschaftlich schweren Zeiten sichern wollen.

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Die Zimmerpreise haben sich in 25 Jahren verdoppelt

Zimmerpreise haben sich mehr als verdoppelt

Der Zimmerpreis habe sich in den vergangenen 25 Jahren mehr als verdoppelt, sagte der Bundesobmann. Auch die Auslastung steige - die Zimmer seien im Durchschnitt an 108 Tagen pro Jahr belegt - das sind um 20 Prozent mehr als im Gründungsjahr 1991. Marktanalysen zeigen, dass ich alleine in Deutschland in den nächsten drei Jahren rund neun Millionen Menschen für Urlaub am Bauernhof interessieren.

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Die Landwirte können auch mit selbstgemachten Produkten bei ihren Gästen punkten

Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter erklärte, dass der Bund bis 2020 5,5 Millionen Euro für die Organisation von „Urlaub am Bauernhof“ zur Verfügung stellen wird. Außerdem gebe es Investitionen für landwirtschaftliche Strukturen und die Verbesserung von Standards.

„Kein fünftes Rad mehr“

Der Salzburger Agrarlandesrat Josef Schwaiger meinte, dass man früher das fünfte Rad im Tourismus gewesen sei. „Jetzt sind wir ein ganz wesentlicher Bestandteil. Die Gäste erkennen das an, dass das keine Kulisse ist, die wir verkaufen.“ Das bestätigte auch Klaus Vitzthum. Man müsse mehr Marketing „nach innen“ betreiben und Hofbesuche machen, um den Landwirten „Urlaub am Bauernhof“ schmackhaft zu machen. Auch die momentane unsichere Lage im Ausland spiele den Landwirten in die Karten: „Gerade in unserem Bereich, dem Familientourismus, braucht man eine Sicherheit und das können wir bieten“, erklärte Vitzthum den Erfolg des Urlaubsmodells. Außerdem gebe es in vielen Bundesländern wieder mehr Betriebe, die „Urlaub am Bauernhof“ anbieten wollen.

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25 Jahre „Urlaub am Bauernhof“

Christina Sonntag berichtet über das Erfolgsmodell „Urlaub am Bauernhof“. Früher belächelt, gehört es heute zum Tourismus dazu.