Mediatoren gegen „Kleinkriege“ bei Nachbarn

Mit 13 Mediatoren will die Stadt Salzburg die vielen Nachbarschaftsstreitereien eindämmen. Dabei soll Vorbeugung die Eskalationen vor Gericht verhindern. Bewohner in Stadtgebieten sollen mehr miteinander reden.

Die neuen Mediatoren arbeiten ehrenamtlich und werden über die Stadt Salzburg an Konfliktparteien und Interessierte vermittelt.

Vieles landet auch vor Gericht

Der laute Fernseher am Abend, lärmende Kinder oder auch das intensiv riechende Essen: Konflikte unter Nachbarn und in Hausgemeinschaften gibt es oft. Und immer häufiger landen sie auch vor Gericht. Vieles müsste nicht sein, wenn die Leute vernünftig miteinander reden könnten, sagen Experten. Selbst kulturelle und religiöse Unterschiede können zum Streit unter Nachbarn führen.

Wenn ein Mann die Hand nicht gibt

Die Mediatorin Gertrud Wolke nennt als Beispiel das Zusammentreffen eines zugewanderten Muslims mit einer Salzburgerin in einem Wohnblock: „Eine Mitbewohnerin denkt vielleicht, Mensch, was ist das für ein unhöflicher Mensch, der gibt mir bei der Begrüßung nicht die Hand. Und umgekehrt versteht ein muslimischer Mann gar nicht, warum die sich so aufregt. Und dann schaukelt sich das hoch.“

„Ohne Hilfe wird es wirklich teuer“

Ab sofort helfen in der Stadt Salzburg 13 ehrenamtliche Mediatoren bei solchen Konflikten, sagt Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ): „Konflikte vermeiden oder besprechen heißt, man spart im Vorhinein viel Geld zu sparen. Wenn es eskaliert und alle anderen Institutionen eingeschaltet werden müssen, dann wird es wirklich teuer.“

Vier Termine für die 13 pro Woche

In einer ersten Phase sind pro Woche nun vier Termine für kostenlose Gespräche mit den 13 Mediatoren vorgesehen. Die Anmeldungen von Interessenten laufen die Stadtverwaltung im Schloss Mirabell.

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