Debatte um Wohnungsbau über Supermärkten

In Straßwalchen (Flachgau) gibt es eine Debatte um einen geplanten Lebensmitteldiskonter und einen Drogeriemarkt. Die „Liste Straßwalchen“ wollte die Shops in zentraler Lage mit Wohnungen kombinieren, ist aber in der Gemeindevertretung abgeblitzt.

Es geht um eine etwa 10.000 große Parzelle. Daneben stehen Mehrparteienhäuser und eine Schule. Und schon bald sollen hier ein Hofer-Markt und ein dm-Markt samt Parkplätzen dazukommen, aber keine zusätzlichen Wohnungen, kritisiert Vizebürgermeisterin Liselotte Winklhofer von der „Liste Straßwalchen“. Es sei eine vertane Chance.

„Standort für Starterwohnungen gut“

Die Kommunalpolitikerin hätte gerne gesehen, dass auf die eingeschoßigen Märkte jeweils eine zweite Etage mit Wohnungen gebaut wird: „Wir sind dafür, dass sich Handel und Gewerbe ansiedeln. Der Standort wäre auch für Starterwohnungen sehr gut geeignet.“

Bürgermeister: „Keine Chance bei Vermarkter“

Das hätte er auch gern gesehen, sagt dazu Bürgermeister Friedrich Kreil (ÖVP): „Man kann das aber nur über guten Willen der Immobilienvermarkter ausmachen.“

Und dieser Grundbesitzer habe eine zusätzliche Wohnnutzung abgelehnt, so der Bürgermeister: „Die Zeit ist noch nicht so reif, dass in der Provinz so gebaut wird.“ Außerdem gebe es in der Nachbarschaft dieses Grundstücks schon fast 60 Wohnungen. Weitere 30 seien geplant, so der Bürgermeister.

Grödig mit Modellfunktion

Die nun in Straßwalchen debattierte Lösung - ein Lebensmittelmarkt im Erdgeschoß und darüber geförderte Mietwohnungen - wurde im Ortskern von Grödig (ebenfalls Flachgau) schon erfolgreich umgesetzt.