1.600 in Salzburg ohne Wohnung

Die Zahl der Wohnungslosen in der Stadt Salzburg ist im Jahr 2015 um zehn Prozent gestiegen. Sozialvereine schlagen Alarm und fordern endlich günstige Wohnungen für diese Menschen. Offiziell sind gut 1.600 Salzburger derzeit ohne Wohnung.

Die Dunkelziffer dürfte jedoch um ein Vielfaches höher sein. Eine Notschlafstelle, die Wohngemeinschaft einer sozialen Einrichtung oder einfach die Wohnzimmercouch bei Verwandten oder Freunden: Immer mehr Menschen in der Stadt Salzburg können sich keine eigene Wohnung mehr leisten. Für die Landbezirke gibt es keine Zahlen.

Die wenigsten von ihnen sind obdachlos, die meisten kommen im Bekanntenkreis unter. Der überwiegende Teil der Wohnungslosen kommt aus Österreich, Männer sind öfter betroffen als Frauen.

„Wohnzuschuss seit zehn Jahren nicht erhöht“

Tausende Salzburger dürften mit dem aktuellen Wohnungszuschuss aus der Mindestsicherung von 380 Euro nicht mehr auskommen, schätzen die Sozialarbeiter des Forums Wohnungshilfe in Salzburg. Petra Gschwendtner von der Soziale Arbeit GmbH fordert dringend mehr Wohngeld wie in Tirol und Vorarlberg.

„Die Unterstützungsleistung in Salzburg ist seit zehn Jahren statisch mit 380 Euro für eine Person festgeschrieben - wie in Stein gemeißelt. Jeder Mensch, der einen Mietvertrag hat, weiß, dass Mieten nach dem Verbraucherpreisindex valorisiert werden - so, als gäbe es eine Bevölkerungsgruppe, für die eine Teuerungsrate nicht zur Anwendung kommt“, kritisiert Geschwendtner. Zum Vergleich: Statt 380 Euro wie in Salzburg zahlen die Länder Tirol und Vorarlberg pro Monat rund 500 Euro Wohnzuschuss.

Soziallandesrat: „Gemeinden lehnen Erhöhung ab“

Zur Forderung nach einer Erhöhung des Wohnzuschusses sagt Soziallandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne), die Gemeinden hätten Erhöhungen aus finanziellen Gründen bisher immer abgelehnt, auch die Stadt Salzburg. Deren Sozialreferentin Anja Hagenauer (SPÖ) weist das zurück: Die Stadt sei zu einer Erhöhung bereit, sie brauche für eine Erhöhung aber erst eine konkrete Kostenschätzung, sagt Hagenauer.

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