Laireiter neuer Chef der Bergretter

Die schwierige Finanzierung der Bergrettung bleibe eine Schlüsselaufgabe der Zukunft, sagt Balthasar Laireiter aus Muhr (Lungau). Er ist seit kurzem neuer Landesleiter der mehr als 1.200 Salzburger Bergretter und folgt auf Estolf Müller aus St. Gilgen (Flachgau).

Balthasar Laireiter neuer Landesleiter der Bergrettung Bergretter

Bergrettung / Maria Riedler

Laireiter

Der frühere ORF-Sendertechniker Müller legt das Ehrenamt als Chef der Salzburger Bergrettung nun nach neun Jahren zurück. Der neue ÖBRD-Landesleiter Laireiter ist seit 1974 im Bergrettungsdienst ehrenamtlich aktiv. Damals trat Laireiter der ÖBRD-Ortsstelle Muhr bei, die in den östlichen Hohen Tauern zum Teil sehr schwierige Einsätze und Suchaktionen zu absolvieren hat. Vier Jahre später wurde er Muhrer Ortsstellenleiter. Diese Funktion erfüllte der 64-jährige Laireiter über 38 Jahre. Vor 24 Jahren wurde er zum ÖBRD-Bezirksleiter für den Lungau gewählt - eine Funktion, die er als Landesleiter demnächst abgeben wird. Er war im Brotberuf von 1972 bis 2013 für die Gemeinde Muhr der Amtsleiter.

Immer höhere Anforderungen

Durch den noch zunehmenden Massen-, Winter-, Skitouren- und Freerider-Tourismus würden die Anforderungen an die ehrenamtliche Bergrettung von Jahr zu Jahr höher, ihre Finanzierung gleichzeitig immer schwieriger, hieß es bei der jüngsten Landesversammlung samt Neuwahl bei der Salzburger Bergrettung. Ohne die zahlreichen privaten Förderer und Geldgeber aus Kreisen von Bergsteigern und Sportlern wäre ein modernes Bergrettungswesen nicht mehr zu realisieren. Denn die Zuschüsse von der öffentlichen Hand - von Bund, Land, Gemeinden und Tourismusverbänden - würden den Finanzbedarf für Ausbildung und Ausrüstung keinesfalls mehr decken können.

„Mehr Geld von öffentlicher Hand und Tourismus“

Nur 25 Prozent der Gesamtkosten steuert die öffentliche Hand bei. Drei Viertel müssen von privaten Förderern, Sponsoren und über die Einsatzverrechnung hereinkommen: "Eine gesicherte Finanzierung ist die Grundlage für die künftige Erfüllung unseres Auftrages in einem Tourismusland wie Salzburg. Deshalb ist die Erhöhung des Anteils der öffentlichen Finanzierung unverzichtbar. Sie muss weiter ausverhandelt werden“, sagt auch der neu gewählte ÖBRD-Landesleiter Laireiter - wie sein Vorgänger Müller.

estolf müller bergrettung Wilfried haslauer Ehrenzeichen

Bergrettung / Maria Riedler

Müller erhielt von LH Wilfried Haslauer (ÖVP) für seine Tätigkeit als ÖBRD-Landesleiter das Ehrenzeichen des Landes Salzburg

In der Amtszeit des scheidenden Teamchefs habe sich die Ausbildung und Ausrüstung der Einsatzkräfte weiter professionalisiert, wurde bei der jüngsten Neuwahl durch die ÖBRD-Ortsstellenleiter betont. 2013 wurde die Salzburger Bergrettung vom Landtag zur gesetzlich anerkannten Rettungsorganisation bestimmt, was ihr auch gesellschaftspolitisch eine wesentlich stärkere Stellung verschafft hat.

Gemeinsame Zentrale mit Rotem Kreuz

In Müllers neunjähriger Tätigkeit gab es viele Neuerungen und organisatorische wie strukturelle Veränderungen. Ein großer Meilenstein sei die gemeinsame Landesrettungszentrale mit dem Roten Kreuz, der Wasserrettung und Höhlenrettung, teilt die Bergrettung dazu mit. Ihre Landesleitung übersiedelte dabei von sehr bescheidenen und beengten Räumen in Salzburg-Maxglan in das neue Salzburger Rettungszentrum im Stadtteil Schallmoos an den Fuß des Kapuzinerberges.

Mehr als 1.200 Einsatzkräfte

Derzeit gibt es im Bundesland Salzburg 1.235 ehrenamtliche Bergrettungsleute, darunter 46 Frauen, die in Einsatzbereitschaft sind. Im vergangenen Jahr 2015 leistete die Bergrettung Salzburg 108.160 Stunden für Ausbildung und knapp 10.000 Stunden für Einsätze für Menschen in Bergnot, Verletzte bzw. Getötete.

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