Angerschlucht-Brücke: Erste Züge rollen im April

Mit gut zehnjähriger Verspätung geht noch im April die Angerschlucht-Brücke im Gasteinertal (Pongau) in Betrieb. Gegen die Bahnbrücke hatte es einst Einsprüche gehagelt, obwohl sie bereits die Schlucht überspannte.

Es dauerte lange - jetzt geht es dafür ziemlich schnell: Wenn alles nach Plan läuft, könnte der Eurocity 115 „Wörthersee“ am Montag den 25. April der erste Zug sein, der die neue Angerschlucht-Brücke befahren wird.

Abschlussarbeiten kosten 7 Mio. Euro

Trotz aller Einsprüche in den vergangenen Jahren wird die Brücke so in Betrieb gehen, wie sie seit jeher von den ÖBB geplant und gebaut wurde, sagt Thomas Wörndl von der ÖBB Infrastrukturabteilung. Mehr als sieben Millionen Euro kosten die Abschlussarbeiten für die Inbetriebnahme der Angerschlucht-Brücke.

„Im April werden die Gleise über die neue Brücke gelegt. Wenn diese verlegt sind, können wir das derzeitige Gleis über die alte Brücke abtragen, können hier den Unterbau erneuern und auch die Lärmschutzwände für Bad Hofgastein, die dann an diesem Gleis liegen, fertigstellen“, sagt Wörndl. Was mit der alten Brücke geschehe, könne erst nach Abschluss des Verfahrens des Bundesdenkmalamtes entschieden werden.

Angertal-Bahnbrücke in Bad Hofgastein soll fertig gestellt werden

ORF

Links rollt der Zug über die alte Brücke, rechts steht die neue, die nun mit zehnjähriger Verspätung in Betrieb gehen soll

Angerschlucht-Brücke als unendliche Geschichte

Seit 2008 herrschte an der neuen Angerschlucht-Brücke ein jahrelanger Baustopp. Ein gnadenloser Rechtsstreit, der ÖBB, Behörden, Gemeinden und selbst Höchstrichter beschäftigte, verhinderte die Inbetriebnahme der um rund 20 Millionen Euro errichteten Brücke.

Unmittelbar daneben steht die alte, denkmalgeschützte eingleisige Angerschlucht-Brücke aus Stahl, die von den Zügen befahren wird, aber für die Anrainer von gleich drei Ortsteilen eine immense Lärmbelastung darstellt.

Alte Stahlbrücke bei der Angertal-Bahnbrücke

ORF

Was mit der alten Angerschlucht-Brücke passiert, steht noch nicht fest

ÖBB investieren 69 Millionen Euro

69 Millionen Euro investieren die ÖBB heuer insgesamt in die Infrastruktur in Salzburg - in den Bau neuer Brücken, neuer Gleise, Oberleitungen - aber auch in eine neue Haltestelle in Bad Vigaun (Tennengau), eine geregelte Taxizufahrt am Salzburger Hauptbahnhof und in besserer W-Lan in den Zügen.

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