Balkanroute zu: Keine Zunahme bei Schleppern

Obwohl die bisherigen Flüchtlingsrouten versperrt sind, steigt die Zahl der illegalen Schlepper offenbar nicht. Man habe solche Erkenntnisse über die aktuelle Lage, teilen Polizeibehörden in Österreich und Bayern mit.

Wenn es nicht legal über die Grenzen nach Mitteleuropa geht, dann muss es eben illegal gehen: Unter diesem Motto haben manche eine starke Zunahme der Schlepperkriminalität befürchtet, nachdem die Balkanroute auf den EU-Polit-Gipfeln der vergangenen Wochen geschlossen wurde. Der verbotene Weg von Migranten, Asylwerbern und Flüchtlingen über Grenzen ist längst ein Milliardengeschäft für Kriminelle geworden.

Laut Polizei nur ein Schlepper pro Tag

Bisher jedoch scheinen die Schlepper den Weg in Richtung Deutschland über Salzburg noch nicht wieder gefunden zu haben. Auf deutscher Seite würden vergleichsweise sehr wenige Schlepper festgenommen, sagt Rainer Scharf von der bayerischen Polizei: „In den Wochen und Monaten vor der Sperre hatten wir deutlich mehr Schleusungsdelikte. Derzeit nehmen wir im Schnitt pro Tag nur einen Schleuser fest.“

Bundeskriminalamt rechnet wieder mit Anstieg

Ähnliches ist aus dem Innenministerium in Wien zu hören. Derzeit seien weniger Schlepper aktiv, das Bundeskriminalamt rechne aber mit einem Anstieg der Zahlen, sagte ein Sprecher. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hat erst am Wochenende verlangt, mögliche weitere Routen von Migranten, Asylwerbern und Flüchtlingen zu sperren.

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