Mehr Holz im Wohnbau

Salzburg ist ein Holzland: 6.000 Waldbauern gibt es im Bundesland. Mehr als die Hälfte der Landesfläche ist bewaldet und rund 1,8 Millionen Festmeter werden pro Jahr geschlägert. Jetzt will die Holzindustrie den Wohnbau forcieren.

Aus sieben von zehn Bäumen, die in Salzburg gefällt werden, werden Häuser gebaut. Es gibt bereits zahlreiche Vorzeigeprojekte aus Holz, wie das Gemeindeamt in Kuchl (Tennengau) oder das Seniorenheim in Hallein (Tennengau). Es könnten aber durchaus mehr Holzbauten in Salzburg sein, sagte der Salzburger Walbauern-Obmann Rudolf Rosenstatter: „Denn Holz ist nicht teurer wie andere Baustoffe. Wenn man die Lebenszyklus-Kosten einrechnet, was man in der nächsten Zeit auch tun muss, dann gibt es auch preislich einen Vorteil.“

Mödlhammer: „Holz als Salzburger Baustoff“

Ein Anliegen, das bei den Verantwortlichen auf kommunaler Ebene auf viel Verständnis stößt. Auch bei Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer: „Ich verweise auf die Kindergärten, auf die Schulen, auf die Gemeindeämter, die gebaut werden. Da passiert unwahrscheinlich viel in den letzten Jahren, weil die Gemeinden Holz als den Baustoff schlechthin erkannt haben.“ Holz, das sei ein „Salzburger Baustoff“, sagte Mödlhammer.

Holzhaus, Holz

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Holz soll künftig noch mehr in den Wohnbau integriert werden

Den Waldbauern, also den Holzlieferanten, gehe es aber nicht um einen Kampf gegen die Abteilung Beton, sondern um ein Miteinander. Rosenstatter erklärte, dass man auch Beton brauche: „Für den Keller, für alle möglichen Sachen - wenn wir dann noch ein Haus aus Holz drauf stellen, dann wäre das die Krönung.“

Holzpreis ist wieder im Steigen

Die Holzbranche könnte eine Ankurbelung durchaus vertragen. In den vergangenen Jahren war der Holzpreis relativ hoch, aber jetzt sei er verfallen, sagte Waldbauer Hans Steiner aus Stuhlfelden (Pinzgau). Auch die Absatzmärkte wie Italien seien nicht mehr so ertragreich, so Steiner. Es gibt aber auch andere Stimmen: Markus Lanzinger aus Annaberg (Tennengau) sagte, dass es keine Schwierigkeiten geben. „Es muss dich einfach freuen, dann gibt es keine Probleme.“

Etwas problematisch ist derzeit allerdings die Situation am Energie-Holzmarkt. Nach zwei milden Wintern sind die Lager voll, dazu kommt der Preisverfall bei Erdöl und Erdgas. Der hindert so manchen am Umstieg zum Brennstoff. Trotzdem ist Rudolf Rosenstatter optimistisch: „Wer mit Holz heizt, der heizt noch nicht teurer.“ Derzeit ist der Holzpreis wieder im Steigen.