Polizei testet Körperkameras
Mit Hilfe des mitgeschnittenen Video-Materials wird im Streitfall der Ablauf eines Polizeieinsatzes für die Justiz nachvollziehbar. Die kleinen Mini-Kameras sind direkt an den Uniformen der Polizisten befestigt.
APA/Helmut Fohringer
Objektivere Beurteilung von Einsätzen
Vier Stück hat das Innenministerium bisher der Salzburger Polizei zum Testen gegeben. Sie sollen bei Personenkontrollen im Streifendienst oder bei Großeinsätzen getragen werden – vorwiegend bei Situation, wo es zu schweren Konflikten und Streitfällen kommen kann. Experten des Innenministeriums erhoffen sich durch den Einsatz dieser Körperkameras mehr Objektivität bei Gerichtsverfahren bzw. Kritik an der Polizei.
Verschlüsseltes Material
Bevor allerdings gefilmt wird, müssen die Polizisten ihr jeweiliges Gegenüber informieren, sagt Karl-Keinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums. Der Akku einer Videokamera hält rund acht Stunden. Insgesamt acht Gigabyte mit Videomaterial können gespeichert werden. Eine Echtzeitübertragung (Live-Streaming) ist nicht möglich. Und es wird verschlüsselt aufgezeichnet. Das heißt, man kann sich nur über Eingabe eines Codes das Material ansehen.
Endgültige Entscheidung in einem Jahr
Die Aufnahmen werden für jeweils sechs Monate gespeichert – wenn es kein Strafverfahren gibt. Andernfalls werden sie dem Gericht übergeben. Nach der einjährigen Testphase, die auch in der Steiermark und Wien parallel abläuft, will das Innenministerium entscheiden, ob solche Bodycams künftig regulär bei Polizeieinsätzen verwendet werden.
Links:
- Vier Polizei-Bodycams in der Steiermark (Steiermark.ORF.at; 1.3.2016)
- Zwölf Polizei-Bodycams in Wien im Einsatz (wien.ORF.at; 1.3.2016)