Wieder Suche nach Landärzten im Pongau

Im Pongau wird wieder nach neuen Landärzten gesucht - in Werfen und Mühlbach am Hochkönig. Junge Mediziner zur Übernahme einer Kassenstelle zu finden, wird immer schwieriger, wissen Ärztevertreter.

In Werfen sind bald zwei Arztstellen frei. Denn die Ordination im Ortsteil Tenneck ist seit knapp drei Jahren nicht mehr besetzt. Und heuer mit Jahresende geht nun auch der Sprengelarzt von Werfen, Gunter Reschreiter, mit 67 Jahren in den Ruhestand: „Ich wollte eigentlich schon vor zwei Jahren gehen. Aber da die zweite Stelle in Tenneck verwaist ist, habe ich mich bereiterklärt, dass ich noch zwei Jahre weitermache“, sagt Reschreiter.

Warum es seit Jahren so schwierig ist, einen neuen Landarzt in Werfen zu finden, beschreibt Reschreiter so: „Das Hauptproblem ist die Diskrepanz zwischen beruflicher Belastung und Freizeit. Man muss mehr oder weniger ständig erreichbar sein.“

Hausarzt misst Patientin den Blutdruck

ORF

Wenn Landärzte in Pension gehen - so wie hier Gunter Reschreiter - ist die Suche nach einem Nachfolger schwierig

„Mittlere Katastrophe“ ohne neuen Arzt

Ähnlich sieht es in Mühlbach am Hochkönig aus. Dort hört der Sprengelarzt Gösta Maier ebenfalls heuer auf. Dass es für seinen Job bisher keinen Interessenten gibt, ist für den Landarzt aus Leidenschaft eher unverständlich: „Ich würde es unter den Bedingungen, wie sie heute herrschen, wieder tun“, sagt Maier.

In Mühlbach gehören eine Hausapotheke und eine Wohnung zur Ordination im Gemeindeamt dazu. Bürgermeister Manfred Koller (SPÖ) hofft, dass sich bald jemand findet: „Ich hoffe schwer, dass es einen Nachfolger gibt, dass Mühlbach gut medizinische versorgt ist. Es wäre für uns eine mittlere Katastrophe, wenn wir keinen Arzt mehr bekämen.“ Denn der Gemeindearzt muss dort auch regelmäßig im Seniorenheim neben dem Gemeindeamt helfen.

Zahlreiche Pensionierung in den nächsten Jahren

Auch Eben im Pongau hat lange um einen neuen Hausarzt gekämpft - ebenso wie Großarl. Die Suche nach jungen Landärzten „wird zunehmend schwieriger“, weiß auch Christoph Fürthauer, Sprecher der Hausärzte in der Ärztekammer. Denn bis 2025 kommt fast die Hälfte der 240 praktischen Ärzte in Salzburg ins Pensionsalter kommen. „Und daraus ergibt sich, wie groß unsere Sorge ist“, betont Fürthauer. Jungmediziner für den Hausarztberuf zu begeistern, wird die Herausforderung der Zukunft.

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