Was Skigebiete künftig leisten müssen
Der Weg zum wirtschaftlichen Erfolg führt unbestritten über Investitionen. Es geht um noch modernere Bahnen, noch mehr Beschneiung und um Spezialisierung, sind sich die Tourismusexperten einig.
Sendungshinweis
Skitourismusforscher Günther Aigner ist am Dienstag um 13.00 Uhr auch zu Gast in der Mittagzeit von Radio Salzburg. Unter 0662/823823 können Sie mitreden.
Vor allem kleine Skigebiete müssen sich aber genau überlegen, für wen sie künftig da sein wollen und können. Große Premium-Skigebiete wie etwa Saalbach-Hinterglemm, Zell am See/Kaprun oder Obertauern werden hingegen noch mehr in Qualität abseits der Piste investieren müssen, um auch in Zukunft in wenigen Monaten das Geschäft fürs ganze Jahr machen zu können. Einen echten Plan B für künftige Winter ohne Schnee hat kein Skigebiet.
Lokalaugenschein im Wintersportland Salzburg
Beim Lokalaugenschein am Montag im Sonnenschein im Glemmtal waren die 18.000 Gästebetten im Tal gut gefüllt und die Urlauber zufrieden. Das Angebot rund um das Skifahren wird immer besser. Mit Champagner, gutem Rotwein und edlen Menüs gibt es inzwischen durchaus Alternativen zu Selbstbedienungshütten mit überlauter Gaudi-Musi.
ORF
Exklusive Veranstaltungen abseits der Piste gefragt
Investieren in Qualität auf und abseits der Piste, so lautet die Devise auch im Glemmtal, das durch den Zusammenschluss mit Fieberbrunn inzwischen Österreichs größtes Skigebiet geworden ist. Veranstaltungen abseits der Piste sind hier gefragter denn je und Kooperationen mit anderen Branchen wichtig. So bieten inzwischen renommierte Autokonzerne im Ort Winterfahrtrainings an, freut sich der Tourismusdirektor von Saalbach-Hinterglemm, Wolfgang Breitfuß. „Auch Autoherstellern ist das Thema Winter mit Driving Experience und Allrad wichtig und dafür bieten wir gute Voraussetzungen“, sagt Breitfuß.
Ständige Weiterentwicklung des Angebots gefordert
Die Skischule des ehemaligen Weltcupläufers und jetzigen Präsidenten des Salzburger Landesskiverbandes Bartl Gensbichler beschäftigt derzeit 120 Skilehrer. „Man muss sich immer wieder erneuern, egal, in welcher Branche. Wer stehen bleibt, der verliert“, sagt Gensbichler.
Während also Komplettanbieter wie Saalbach-Hinterglemm den Ton angeben, müssen sich kleinere Skigebiete spezialisieren. Lofer beispielsweise bleibt auf der Familienschiene, betont Bergbahnen-Geschäftsführer Willi Leitinger. „Wir sind vom Gelände her prädestiniert, diese Zielgruppe gut zu bedienen.“
ORF
Bürgermeister will mehr Banken-Engagement
Bei der Infrastruktur im Ort und bei den Quartieren gibt es aber noch konkrete Wünsche an Kreditgeber und Banken, sagt Bürgermeister Norbert Meindl. „Im Moment sind die Banken etwas zurückhaltend. Aber ich bin guter Dinge, dass Projekte, die schon länger im Raum stehen, in nächster Zeit verwirklicht werden können“, sagt Meindl. So will der Loferer Unternehmer Stefan Vitzthum nahe der Talstation der Bergahnen 1,5 bis zwei Millionen Euro in ein neues Appartementhaus investieren. Die Banken zieren sich allerdings noch das Projekt zu unterstützen.
„Es geht auch darum, Betriebsgrößen zu optimieren, Qualität zu sichern und so den Gast zufriedenzustellen. Und es gilt, Investitionen leichter zu ermöglichen“, sagt Vitzthum.
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Skigebiete suchen krisensichere Rezepte
Der Klimawandel gibt Salzburgs Touristikern immer mehr zu denken, wie sich die heimischen Skigebiete künftig krisensicher aufstellen können.
Links:
- Kleines Skigebiet im Lungau wiederbelebt (salzburg.ORF.at; 13.01.2016)
- Skiindustrie hofft auf China und Türkei (salzburg.ORF.at; 06.11.2015)
- Klimawandel läuft in Salzburg besonders schnell (salzburg.ORF.at; 06.03.2015)