Gatterjagd: Jetzt Streit um Fleischqualität

Im Streit um die Wildschweinjagd von Max Mayr-Melnhof in Anthering (Flachgau) kritisieren Tierschützer jetzt, das Wildfleisch aus dem Jagdgatter sei minderwertig. Das stimme nicht, kontert der Landesveterinärdirektor.

Seit einigen Monaten üben Aktivisten des „Vereins gegen Tierfabriken“ heftige Kritik an der Wildschweinjagd von Max Mayr-Melnhof in Anthering. Wechselseitige Klagen sind anhängig. Jetzt ist die Causa um eine Facette reicher: Die Tierschützer behaupten, das Wildfleisch aus dem Jagdgatter sei minderwertig.

300 Wildschweine werden jedes Jahr im Wildgatter von Max Mayr-Melnhof in der Antheringer Au in einer Treibjagd erlegt, bestätigt Frank Diehl von der Mayr-Melhof´schen Forstverwaltung. „Wir jagen dort zwei Mal pro Jahr jeweils einen Tag, um den Bestand an Wildschweinen zu begrenzen. Mit Treibern bringen wir das Wild aus dem Dickicht heraus und Jäger können die Schweine dann beschießen“, schildert Diehl.

Tierschützer kritisiert verminderte Qualität

Das Fleisch wird verwertet, und zwar sowohl in der Gastronomie als auch im Gutshof selbst. Tierschützer Georg Prinz vom Verein gegen Tierfabriken kritisiert, dass sich die Treibjagd im Gatter negativ auf die Fleischqualität auswirke. „Das Fleisch von Tieren, die so lange gehetzt wurden, weist extrem hohe Stresswerte auf. Das verdirbt das Fleisch und dieses hat eine verminderte Qualität“, sagt Prinz.

Wildschweine in der Antheringer Au

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Pro Jahr werden bei der Gatterjagd 300 Wildschweine erlegt

Forstverwalter Frank Diehl kontert. „Das Wild in bei uns hat 363 stressfreie Tage - demgegenüber muss es sich anderswo dauernd verstecken, muss Straßen überqueren mit der ständigen Gefahr von Wildunfällen und kann eigentlich nur nachts über Felder und Wiesen ziehen. Bei uns wird das Wild zwei Mal pro Jahr stark bejagt, was natürlich auch ein gewisser Stress ist und das wollen wir auch nicht beschönigen.“

Landesveterinärdirektor weist Vorwurf zurück

Doch kurzfristiger Stress wirke sich nicht negativ auf die Fleischqualität aus, beruhigt Veterinärdirektor Josef Schöchl. Nachweisen lasse sich dies mit einem sogenannten PH-Meter, erläutert Schöchl. „Bei dieser Untersuchung wird der so genannte PH-Wert, also der Säure-Basen-Wert festgestellt. Dieser ist immer ein Indikator dafür, wie die Reifung des Fleisches vor sich gegangen ist und ist verantwortlich für die Säure, die Aromabildung und die Saftigkeit und Qualität des Fleisches.“

Fleisch aus Gatterjagd

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Jetzt ist ein Streit um die Qualität von Fleisch aus Gatterjagd entbrannt

Der pro Kopf-Verbrauch von Wildbret in Salzburg ist mit einem halben Kilo pro Jahr verschwindend gering. Dabei gelten gerade Wildprodukte wegen ihres hohen Gehalts an wertvollem Eiweiß als besonders gesund.

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