Entscheidung: Rettung für Austria?

Dienstag wird Schicksalstag für den Fußballklub Austria Salzburg: Bei der Gläubigerversammlung entscheidet sich, ob die 1,4 Mio. Euro Schulden das Ende des Vereins bedeuten. Entweder die Gläubiger stimmen einem Ausgleich mit 20 Prozent zu, oder die Lichter gehen endgültig aus.

Austria Salzburg Fußball Stadion Maxglan

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Wie geht es weiter?

Was bei der Neugründung des Vereins im Jahr 2005 als Fanprojekt begann, könnte nun im Konkurs enden. Geradezu bleiern liegt mittlerweile die finanzielle Lage des Vereins auch über dem umgebauten Stadion in Salzburg-Maxglan.

Dessen Umbau bzw. die zusätzliche Ausstattungen sind zum Großteil die Ursachen für den hohen Schuldenberg - die neue Tribüne zum Beispiel oder das neue Flutlicht. Beides sind neben den sportlichen Leistungen die organisatorischen Vorgaben der Bundesliga, um in der höchsten Spielklasse der Profis antreten zu dürfen.

Bundesliga: „Salzburg hat es übersehen“

Die Bundesliga weist jede Mitschuld an der Misere von sich, wie ihr Präsident Hans Rinner betont: „Wir haben zur Infrastruktur-Offensive aufgerufen. Und Salzburg hat das übersehen ganz einfach, oder nicht so gemacht, wie es notwendig gewesen wäre. Aus welchem Grund auch immer. Und herausgekommen ist nun das.“

Austria: „Anspannung immer größer“

Herausgekommen sind finstere Zeiten für die Verantwortlichen bei der Salzburger Austria. Es sei der nackte Überlebenskampf, wie Manager Fredy Scheucher schildert: „Man merkt täglich, wie die Anspannung größer wird. Man wird ein Stück weit nervös. Vor allem fragt man sich, ob die sehr intensive Arbeit der letzten Monate noch Früchte tragen wird. Wir müssen einfach den Dienstag abwarten, ob die Gläubiger unserem Sanierungsplan zustimmen werden.“

200 Spieler stünden auf der Straße

Einziger Ausweg für die Austria: Von den knapp 100 Gläubigern müssen am Dienstag mehr als die Hälfte dem Sanierungsverfahren zustimmen. Und diese Gruppe müsste auch mehr als die Hälfte der Verbindlichkeiten in Händen halten.

Sollte das nicht erreicht werden, dann ist endgültig Schluss, so Scheucher: „Das bedeutet, dass dann mehr als 200 aktive Spieler bei keinem Verein sind. Es ist auch ein wichtiges Integrationsprojekt für Salzburg. Das müssen wir auch anmerken.“

„Konkurs würde keinem Gläubiger nutzen“

Eines der Argumente zugunsten der Austria könnte sein, dass die Gläubiger bei einem Konkurs nicht viel zu gewinnen haben. Das Vermögen des maroden Vereins beschränkt sich auf ein paar Trinkflaschen, ein paar Leibchen, ein paar Tore und ein paar Bälle. Bei der Zerschlagung wären aus einem Verkaufserlös kaum die Kosten des Verfahrens gedeckt. Die Gläubiger gingen wohl überhaupt leer aus.

Für Mittwoch wurden noch Trainingspläne für das Team geschrieben. Ob es die noch braucht, das ist fraglich. Die Gläubigerversammlung wird eine knappe Partie. Darin sind sich viele Beteiligte einig.

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Zwischen Hoffnung und Nervosität

ORF-Redakteur Franz Griessner hat sich die Lage vor dem entscheidenden Gerichtstermin bei der Salzburger Austria angesehen.

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