Nanopartikeln im Körper auf der Spur

Forscher an der Universität Salzburg erforschen die Auswirkungen von Nanopartikeln auf den menschlichen Körper. Solche Partikel sind mittlerweile in vielen Industrieprodukten enthalten - oft zum Nutzen von Menschen. Es soll aber auch gesundheitliche Gefahren geben.

Nanopartikel sind mittlerweile in zahlreichen Produkten enthalten: Beispielsweise in Zahnpasta, Lidschatten, Sonnenschutzcremes, Reinigungsmitteln, elektronischen Bauteilen oder Sportsocken. Die Nanopartikel können über die Haut, die Atmung, und die Nahrung in unseren Körper gelangen. Die Forscher an der Universität Salzburg wollen verstehen, wie sie in die Körperzellen kommen und ob sie dort Schaden anrichten. Denn trotz des massiven Einsatzes sind ihre Auswirkungen der Nanoteilchen auf den Menschen noch nicht ausreichend verstanden.

„Es geht um möglichst gute Vorhersagen“

„Die Europäische Union finanziert Nanosicherheitsforschung mit 30 Millionen Euro im Jahr und ist damit der ganz wesentliche Geldgeber - auch für uns hier in Salzburg“, sagt der Biochemiker Albert Duschl von der Universität Salzburg. „Da geht’s natürlich vor allem darum, dass man möglichst gute Vorhersagen hat, was später mit den Produkten passieren.“

Forscher vor dem Computer im Labor

ORF

Unter dem Mikroskop wird untersucht, wie sich die Nanopartikel (am Monitor neongrün) auf Körperzellen auswirken

Um Tierversuche zu vermeiden, werden in Salzburg menschliche Lungen- oder Blutzellen in Brutschränken bei Körpertemperatur gezüchtet. Sie wachsen in einer roten Nährlösung und teilen sich unentwegt. Dann werden sie einer Lösung der Nanopartikel ausgesetzt. Die Salzburger Forscher testen viele verschiedene Nanopartikel, in denen oft Metalle wie Silber oder Titan enthalten sind. Mit molekularbiologischen Untersuchungen können die Forscher feststellen, ob die Zellen geschädigt werden.

Großteil dürfte harmlos sein

Die meisten Nanopartikel scheinen tatsächlich harmlos zu sein und werden vom Körper als fremd erkannt und wieder ausgeschieden: „Es ist hauptsächlich ein Problem in der Arbeitssicherheit, weil man sehr viel mit diesen Produkten arbeitet, mit großen Mengen. Was den Verbraucher erreicht, ist ja an sich harmlos, weil nur harmlose Sachen auf den Markt gehen dürfen“, sagt Duschl.

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Nanoforschung in Salzburg

An der Universität Salzburg wird die Auswirkung von Nanopartikeln auf den Körper erforscht.

Potenzial als Krebs-Medikament?

Manche der Nanopartikel haben sogar das Potenzial für neue, wirksame Medikamente gegen Krebs. Die Nanopartikel reichern sich in Krebszellen an. Mit einem Zellgift beladen, könnten sie die Krebszellen gezielt zerstören. Auch das wird in Salzburg untersucht. Die Universität ist in den letzten Jahren zu einer Drehscheibe in der europäischen Nanoforschung geworden.

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