Haftpflicht für Skifahrer gegen Fahrerflucht?

Wegen der Häufung von Fahrerfluchtunfällen auf Skipisten sollte beim Kauf einer Liftkarte eine Haftpflichtversicherung für Skifahrer inkludiert sein. Das schlägt ein Salzburger Anwalt vor. Liftbetreiber und Polizei sind aber skeptisch.

Skiunfall auf Piste

ORF

Kann Haftpflichtversicherung bei Kartenkauf Fahrerflucht mindern?

Heuer im Jänner wurde in Salzburg 151 Skiunfälle angezeigt - in 34 Fällen ist ein Skifahrer weitergefahren, ohne sich um das Unfalloper zu kümmern oder seine Identität bekannt zu geben.

Viele Unfallverursacher auf den Pisten würden flüchten, weil sie Angst vor den Konsequenzen hätten - etwa Schmerzensgeld oder Schadensersatz. Das glaubt der Salzburger Anwalt Roland Garstenauer. Doch dagegen gebe es Abhilfe: „Es wäre durchaus möglich, dass man mit dem Kauf einer Skikarte einen gewissen Beitrag leistet und dass automatisch ein Versicherungsabschluss mit dem Kauf einer Liftkarte erfolgt. Damit sind die Ansprüche bei einem Skiunfall abgedeckt. Damit zahlt sich die Fahrerflucht einfach nicht aus.“

Polizei: Fahrerflucht meist unwissentlich

Veronika Scheffer aus Zauchensee (Pongau), Präsidentin des Skiverbundes Ski Amade, sieht diesen Vorschlag aber skeptisch. In Tirol hätten das Lifte schon einmal vor Jahren gemacht und wieder aufgegeben. Die meisten Skifahrer haben nämlich bereits Sport-Haftpflichtversicherungen - etwa über alpine Vereine oder den ÖAMTC, so Scheffer.

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Haftpflicht gegen Fahrerflucht?

Fahrerflucht nach Skiunfällen ist mittlerweile häufig. Eine Haftpflichtversicherung könnte helfen. Raffaela Schaidreiter berichtet.

Denn meist komme es unwissentlich zur Fahrerflucht, weniger aus Absicht, sagt der Leiter der Pongauer Alpinpolizei, Manfred Nagl: Die meisten Unfallverursacher würden gar nicht merken, wenn sie jemanden verletzen. Oder die Unfallopfer kommen erst Stunden später darauf wenn der Schock nachlässt und die Schmerzen kommen. Dann haben sie keine Daten des Unfallverursachers - und auch das zählt als Fahrerflucht.

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