Zehn Tote bei Zugunfall in Bayern

Beim Eisenbahnunglück im bayerischen Bad Aibling - mit mindestens zehn Toten und 81 Verletzten - waren Dienstagfrüh auch zwei Salzburger Rettungshubschrauber im Einsatz. Ihre Besatzungen flogen Schwerverletzte zu bayerischen Kliniken.

Schwerer Bahnunfall bei Bad Aibling Hubschrauber

APA / dpa / Sven Hoppe

Viele Hubschrauber aus Bayern und Österreich in Warteposition unweit der Unglücksstelle, hier Martin 7

Laut Informationen von Einsatzkräften wurden neben den bisher registrierten zehn Toten 18 Menschen schwerst und schwer sowie 63 weitere leichter verletzt. Aus Salzburg waren die beiden Notarzthubschrauber Martin 7 der Firma Knaus - der auch in Tirol stationiert ist - und Christophorus 6 des ÖAMTC aus der Landeshauptstadt bei dem schweren Bahnunfall im Einsatz. Die Verletzten wurden mit insgesamt acht Helikoptern und vielen Rettungsfahrzeugen in Spitäler der Landkreise Rosenheim, Miesbach und Traunstein sowie nach München gebracht. Salzburger Spitäler mussten einsatztaktisch nicht eingebunden werden.

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Zugsunglück bei Bad Aibling

ÖAMTC / Stefan Dürager

C6 aus Salzburg bei Bad Aibling

Was ist geschehen?

Dienstagfrüh sind gegen 7.00 Uhr auf einer Nebenstrecke von Rosenheim über Bad Aibling in Richtung Holzkirchen und München zwei Regionalzüge der privaten Bahngesellschaft „Meridian“ ungebremst kollidiert. Zahlreiche Pendler waren an Bord. Der Unfall geschah in einem schwer zugänglichen Bereich der Strecke. Es ist nicht die internationale Hauptstrecke zwischen Salzburg bzw. Innsbruck, Rosenheim und München.

„Lage war unübersichtlich“

Es wurde Großalarm gegeben. Allerdings war die Lage am Morgen sehr unübersichtlich, teilte die bayerische Polizei mit. In der Nähe des Ortseinganges von Bad Aibling wickelten Besatzungen von insgesamt zehn Hubschraubern auf einer Wiese ihren Flugverkehr ab, die meisten Notarztmaschinen aus Bayern und dem nahen Österreich. Viele Rettungsfahrzeuge waren unterwegs, darunter auch österreichische.

Hauptstrecke nach München nicht beeinträchtigt

Deutsche Bahn und ÖBB haben dem ORF mitgeteilt, es gebe für den normalen Zugsverkehr in Richtung München keine Behinderungen. Die Strecke über Bad Aibling gilt als Nebenstrecke für den Regionalverkehr im Großraum München-Holzkirchen-Rosenheim.

Die verunglückten Züge werden von der Bayerischen Oberlandbahn GmbH unter der Marke „Meridian“ betrieben. Die Oberlandbahn gehört zum französischen Eisenbahnunternehmen Transdev. Die Transdev GmbH in Deutschland mit mehr als 5.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von knapp 850 Millionen Euro bezeichnet sich als größter privater Nahverkehrsanbieter im lokalen Bahn- und Busbereich in Deutschland. Der Mutterkonzern Transdev ist mit 83.000 Mitarbeitern in 20 Ländern tätig. Zu den Anteilseignern gehören Caisse des Depots sowie Veolia Environnement.

Carina Schwab, Jörg Eisenberger, Gerald Lehner - Radio Salzburg & salzburg.ORF.at