Politischer Streit über selbstreinigende Klos

Die Salzburger Stadtverwaltung plant schon seit Längerem eine Umstellung auf selbstreinigende Automatikklos. Doch weil sich SPÖ und Grüne über die technische Ausstattung der WCs streiten, konnte das Vorhaben noch nicht beschlossen werden.

In ganz Europa gibt es sie schon, etwa in Wien und auch in Zell am See (Pinzgau) stehen seit Jahren drei moderne Automatiktoiletten. Dabei handelt es sich um Einzelkabinen, für Männer und Frauen, hygienisch, wartungsarm und auch barrierefrei. Nach jeder Sitzung reinigt sich die gesamte Kabine innen vollautomatisch mit Wasser aus Hochdruckdüsen.

Debatte über Reinigung der Klobrille

In der Stadt Salzburg will man solch moderne WC-Anlagen schon seit Längerem, aber man kann sich nicht auf die technische Ausstattung der stillen Örtchen einigen. Der Magistrat der Landeshauptstadt drängt darauf, eine möglichst wassersparende - und somit kostengünstige - Lösung zu finden, wenn möglich ohne Hochdruckselbstreinigung. Die grüne Bürgerliste erhob dagegen Einspruch, denn Hygiene sei wichtiger, heißt es.

Die SPÖ hingegen will im Sinne der Nachhaltigkeit beim Spülen Wasser sparen. Die Klobrille müsse deshalb auch nicht automatisch gereinigt werden, glaubt die SPÖ, das könne der Toilettengast auch gut selbst erledigen, selbst wenn die Zeit dränge.

Errichtungskosten: 90.000 Euro pro Anlage?

In Zell am See kann die Stadtverwaltung über diese Diskussionen nur den Kopf schütteln. Automatische WC-Anlagen seien im Betrieb auf jeden Fall billiger als herkömmliche Anlagen. Man spare die händische Reinigung, Wasser für mehrere Sitzkabinen und Pissoirs, und auch Vandalismusschäden würden viel seltener auftreten, heißt es aus der Stadtverwaltung.

Was die Errichtungskosten betrifft, so lagen diese in Zell am See bei etwa 60.000 Euro. Baustadträtin Barbara Unterkofler (NEOS) rechnet für die Stadt Salzburg dagegen mit bis zu 90.000 Euro pro Anlage.

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