Bilder um 300.000 Euro unterschlagen

Kriminalpolizisten haben einen Salzburger ausgeforscht, der Kunstwerke im Wert von rund 300.000 Euro unterschlagen haben soll. Darunter soll auch ein Bild von Pablo Picasso gewesen sein.

Picassos „La Corrida“ hat es dem Salzburger Bilderrahmer offenbar angetan. So wie mindestens zehn andere Kunstwerke, die ihm eine Privatstiftung zum Rahmen brachte. Der 54-Jährige behielt die Originale für sich. Trotzdem habe die Stiftung über Jahre keinen Verdacht geschöpft, sagt Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt: „Der 54-Jährige ist ein professioneller Bilderrahmer. Er hat von einzelnen Bildern, etwa von dem Picasso, mit einem Farbkopierer Kopien angefertigt. Die hat er zurückgegeben und Originale über ein Aktionshaus versteigern lassen.“

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Bilder an Kunsthäuser und Galerien verkauft

Andere Kunstwerke seien von Unbekannten bei einem Einbruch gestohlen worden, soll der Verdächtige gegenüber der Polizei und der Privatstiftung behauptet haben. Die schöpfte irgendwann Verdacht. Ermittler deckten schließlich auf, dass der Salzburger mindestens 13 weitere Bilder unter falscher Angabe zu ihrer Herkunft an Kunsthäuser und Galerien in München und Wien verkauft haben soll.

200.000 für Picassos „La Corrida“

Picassos Tuschebild „La Corrida“ soll der Täter sogar über ein internationales Auktionshaus versteigern haben lassen. Alleine dieses Werk hat einen Wert von mehr als 200.000 Euro. Der Salzburger zeigte sich zum Vorwurf der Veruntreuung nur teilweise geständig. Als Motiv gab er an, von einer südländischen Organisation erpresst worden zu sein. Beweise dafür fanden die Ermittler nicht. Der Fall liegt nun bei der Staatsanwaltschaft.

Geschäft des Angeklagten 2015 geschlossen

Ob die Bilder von den Käufern wieder an die Stiftung zurückgegeben werden müssen, ist laut Polizei fraglich. Es könne über den Zivilrechtsweg erfolgen. Der ursprüngliche Besitzer dürfte aber wenige Chancen auf Restitution haben, sagt Voggenberger. Werde ein Bild offiziell bei einer Galerie gekauft, dann handle es sich um einen „gutgläubigen Erwerb“.

Das Geschäft des Salzburgers wurde im Jahr 2015 geschlossen. Das Landeskriminalamt hat einen Abschlussbericht über die Causa an die Staatsanwaltschaft Salzburg übermittelt. Laut Voggenberger könnte es durchaus sein, dass es noch mehr Geschädigte gibt, die kopierte Bilder zu Hause haben.

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