Sitzordnung im Landtag erhitzt Gemüter

Im Salzburger Landtag gibt es nach den politischen Streitereien bei der FPÖ und dem Team Stronach (TS) eine neue Sitzordnung in den Ausschüssen. Einstige Parteifreunde verstehen sich nicht mehr und gehen getrennte Wege, sitzen aber immer noch nebeneinander.

Wer neben wem sitzt im Ausschusszimmer des Landtags, das legten die Parteien nach der Wahl fest. Gute Nachbarschaft ist wichtig, schließlich liegen dort mitunter heikle Dokumente auf den Tischen, die nicht jeder sehen soll. Dann kam es zu Streitereien in den Parteien. Von der FPÖ gingen fast alle Mandatare zu Karl Schnells FPS, nur Marlies Steiner-Wieser blieb bei der FPÖ. Vom Team Stronach ist nur noch Helmut Naderer übrig. Otto Konrad und Gabriele Fürhapter sind ausgestiegen.

Jetzt wollen die Parteifreien nicht mehr neben ihren alten Partnern sitzen, oder umgekehrt. Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (ÖVP) arbeitet an einer neuen Sitzordnung. Das ist nicht einfach, weil wenige Plätze frei sind. Wie heikel die Situation ist, zeigt ein Brief, der dem ORF vorliegt.

Helmut Naderer will nicht neben Karl Schnell sitzen

Naderer schreibt an die Landtagspräsidentin, er könne dem vorläufigen Plan keinesfalls zustimmen, denn dann würde Naderer nämlich neben Schnell sitzen. Das sei für Naderer aus psychischen Gründen nicht möglich, heißt es in dem Brief. Wörtlich schreibt Naderer: „Karl Schnell hat mich politisch und privat schwer verleumdet und aus der Partei ausgeschlossen. Es ist mir arbeitspsychologisch nicht zumutbar, in unmittelbarer Nähe eines meiner politischen Schlächter gesetzt zu werden.“

An der Sitzordnung wird also noch getüftelt, sie soll Anfang Februar vorliegen. Die oppositionelle SPÖ findet die Vorgänge laut Klubchef Walter Steidl unwürdig. Wer nicht neben jedem sitzen könne, solle die Politik verlassen, sagte Steidl.

Letzte FPÖ-Abgeordnete widersprach Naderer

Die letzte FPÖ-Abgeordnete im Salzburger Landtag, Steiner-Wieser, widersprach am Samstag der Aussage von Team-Stronach-Klubobmann Naderer, sie sei für eine geänderte Sitzordnung im Ausschusszimmer verantwortlich. „Mir ist völlig egal, wo ich sitze. Diese Diskussion um einen Sitzplatz ist ein groteskes Kasperltheater“, sagte Steiner-Wieser.

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