Biber als Tier und Untier des Jahres 2016

Als offizielles Tier des Jahres 2016 ist der Biber nicht nur der Liebling der Salzburger. Immer wieder geraten Tier und Mensch aneinander, da der streng geschützte Nager etwa in heimischen Gärten oder in Naturschutzgebieten Bäume fällt.

„Sie können graben, sie können nagen, sie können Bäume fällen und sie können auch aktiv bauen, also Bauwerke mit ihren Vorderpfoten errichten“, sagt Gundi Habenicht von der Landesveterinärdirektion. Somit hat der in Salzburg streng geschützte Nager mit dem Mensch einiges gemeinsam. Trotzdem macht er sich mit seiner aktiven Lebensweise nicht immer beliebt.

Gefährlich für Infrastruktur, notwendig für Ökosystem

Wenn Biber im Böschungsbereich von Flüssen oder Seen zu graben beginnen, können diese Gewässer instabil werden. So können nahe gelegene Wege, Straßen oder Keller vernässt oder sogar überschwemmt werden, meint Habenicht. Außerdem ist es möglich, dass angenagte Bäume umstürzen. Das macht den Biber zum Feind vieler Garten- oder Grundstücksbesitzer in Salzburg.

Biber verwüstet Gemüsefeld Wals

Joachim Maislinger

Im Juli 2013 trieb ein Biber auf einem Gemüsefeld in Wals sein Unwesen

Doch der streng geschützte Nager hat eine wichtige Rolle im Ökosystem: Viele heimische Tierarten sind beispielsweise an die Lebensräume des Bibers angepasst. Außerdem leisten die Nager wichtige Arbeit für den Hochwasserschutz und die Reinigung der Gewässer in Salzburg. „Die Biberdämme können Wasser filtern, reinigen - sogar Schwermetalle herausfiltern - und sie halten das Wasser eben auch zurück“, erklärt Habenicht.

Symbiose zwischen Tier und Mensch wünschenswert

Mit der Wahl des Bibers zum Tier des Jahres 2016 würde es aber weniger darum gehen, eine einzelne Tierart zu schützen. Oft würden die Menschen die unter anderem selbst verursachten Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur zu wenig berücksichtigt. Der Biber solle das ins Gedächtnis rufen, sagt die Veterinärmedizinerin.

Links: