Seewaldsee: Parkchaos im Naturschutzgebiet

Die Kombination aus Schönwetter und Schneemangel sorgt am Seewaldsee in St. Koloman (Tennengau) für Parkchaos. Schon im Sommer gab es dort Probleme, nun ist der Andrang beim Landschaftsschutzgebiet allerdings zu groß geworden.

Wer zuerst kommt, parkt zuerst - das gilt derzeit für viele Besucher des Seewaldsees. Wie schon im Sommer mit Badegästen ist der Almsee auch jetzt gefragtes Ausflugsziel: Eisläufer und Wanderer stürmen das Landschaftsschutzgebiet oberhalb von St. Koloman. „Es ist total schräg: da steht man unten im schönsten Wald und die Autokolonnen wuzeln sich herauf“, sagt Katharina Kendlbacher aus Kuchl (Tennengau). Auch Markus Wiederstein aus der Stadt Salzburg beobachtet, dass es langsam zu viele Besucher werden: „Man hat so seine Bedenken, was die Natur betrifft.“

Gäste am Seewaldsee

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Bis zu tausend Erholungssuchende vergnügen sich täglich auf dem zugefrorenen Seewaldsee

Fäkalien und Damenbinden werden zurückgelassen

Gut ausgerüstet mit Speis und Trank wollen täglich bis zu 1.000 Erholungshungrige beim Seewaldsee in rund 1.100 Meter Seehöhe die Freizeit genießen. Zurück bleibt oft Unappetitliches, sagt Thomas Strubreiter, Besitzer der Archealm am See: „Unsere Favoriten sind zurzeit Damenbinden und volle Windeln. Das wollen die Leute als letztes mit nach Hause nehmen. Das wird dann bei uns hinterlassen.“

Müll am Seewaldsee

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Viele Gäste lassen den Müll am Seewaldsee zurück

Auch wenn der See selbst den Bundesforsten gehört ist das Ufer rundherum Privatbesitz, sagt Strubreiter: „Das sind ein Bauer aus St. Koloman und ich. Das ist unser Privateigentum, und das, was da heroben läuft, ist von uns eigentlich eine Goodwill-Geschichte.“ Die zwei Grundbesitzer könnten den Zugang zum Ufer also jederzeit sperren. Noch wollen sie das aber nicht.

Wachdienst soll Parkchaos entschärfen

Auch die Gemeinde versucht Ordnung in das Parkchaos zu bringen, sagt Bürgermeister Wilhelm Wallinger (ÖVP): „In Absprache mit der Polizei haben wir einen Wachdienst engagiert. Der soll den Leuten sagen, dass alles überfüllt ist und sie umdrehen sollen.“ Das sei die einzig mögliche Maßnahme. „Wir haben keinen Schnee in den kleinen Skigebieten, wo die Leute um diese Zeit normalerweise hingehen. Darum ist unser Ort sehr gefragt“, ergänzt Wallinger.

Parkchaos am Seewaldsee

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Der Wachdienst soll an der stark befahrenen Zufahrtsstraße für Ordnung sorgen

Die Kostenfrage für den Wachdienst von 300 Euro pro Tag muss allerdings noch geklärt werden. Zwei Tage bezahlte die Gemeinde, der die Straße zum See gehört. Ab Donnerstag aber sollen die Ufergrundbesitzer zahlen - ob die auch das noch auf sich nehmen wollen wird sich zeigen.

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Parkchaos im Naturschutzgebiet

Der große Andrang von Erholungssuchenden sorgt beim Seewaldsee in St. Koloman für ein Parkchaos und ein Müllproblem.

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