2015 war wirtschaftlich flaues Jahr

Die Zahl der Arbeitslosen in Salzburg ist heuer insgesamt höher als im Vorjahr und ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht. Vor allem bei den Investitionen zögert die heimische Wirtschaft, zeigt der Jahresrückblick von Karl Kern.

Die Salzburger Wirtschaft hat wahrlich kein Sensationsjahr hinter sich. Zuletzt hat der Verkauf des Gewürzherstellers Wiberg für Aufsehen gesorgt. Knapp 120 Millionen Euro wechselten den Besitzer, ein heimisches Traditionsunternehmen ist jetzt in ausländischer Hand.

Tourismus trotz guter Zahlen unzufrieden

Im Tourismus lief das Jahr gut, was allerdings in erster Linie dem Wetter zu verdanken war. Die Auslastung der Betriebe hat sowohl im Sommer als auch Winter gestimmt. Von Zufriedenheit in der Branche kann aber dennoch keine Rede sein - Stichwort Steuerreform. Da pilgerten die Wirte und Hoteliers zu Hunderten nach Wien und protestierten wütend gegen Maßnahmen wie die Registrierkassenpflicht - Wirte-Demo in Wien gegen Steuerreform (salzburg.ORF.at; 17.3.2015)

Spar musste saftige Strafe zahlen

Wenig Freude im Jahr 2015 hatte auch der Spar-Konzern. 30 Millionen Euro Strafe musste der Handelsriese wegen illegaler Preisabsprachen zahlen. Auch ein weiterer Riese kam ins Strudeln - weltweit, doch mit Folgen auch in Salzburg. Der VW-Skandal schlägt auch bei Europas größtem Autohändler, der Porsche-Holding, durch. Die Kunden halten dem Unternehmen aber offenbar die Treue, wie die aktuellen Verkaufszahlen belegen - Spar: Strafe nach Berufung verzehnfacht (salzburg.ORF.at; 30.10.2015)

Hoffen auf neue Märkte

Viel Freude hatte man hingegen beim Salzburger Kranerzeuger Palfinger. Die neue Firmenzentrale in Bergheim wurde bezogen, die Perspektiven sind trotz weltweiter Probleme in der Baubranche gut. Damit die heimische Wirtschaft ihre Exporte steigern kann, ist im abgelaufenen Jahr eine hochkarätig besetzte Delegation in den Iran gereist. Die politische Öffnung dort soll bei manchen heimischen Unternehmen die Kassen klingeln lassen - Kooperationen werden konkret angedacht, beispielsweise im Tourismus - Salzburger Wirtschaft besucht Iran (salzburg.ORF.at; 13.11.2015)

Experte dämpft Erwartungen für 2016

Die Aussichten für das Jahr 2016 schätzt der Unternehmer und Vizepräsident der Salzburger Wirtschaftskammer, Peter Unterkofler, differenziert ein.

„Das hängt von der jeweiligen Branche ab. In der Sachgütererzeugung erwarten wir zum Beispiel auch in den kommenden sechs Monaten ein leichtes Plus. Das hängt mit den niedrigeren Rohstoffpreisen und dem niedrigeren Eurokurs zusammen, der natürlich vor allem exportorientierten Unternehmen nützt. Im Gewerbe hingegen wird sich das derzeit niedrige Niveau wohl auch im kommenden Jahr fortschreiben.“

„Den großen Aufschwung wird es nicht geben“

Im Handel erwartet Unterkofler hingegen auch für 2016 ein leichtes Plus. „Ich rechne mit einem Wachstum, allerdings auf minimalem Niveau.“ Den von vielen erhofften generellen Wirtschaftsaufschwung werde es aber auch 2016 nicht geben, betont Unterkofler.

„Das hängt aus meiner Sicht vor allem am mangelnden Vertrauen der Unternehmer in den Wirtschaftsstandort Österreich. Was wir dringend bräuchten, sind Investitionen. Die werden zur Zeit aber entweder gar nicht getätigt oder wenn, dann nur in Erhaltungsmaßnahmen, nicht jedoch in Erweiterungs- und zukunftsweisende Maßnahmen. Aber genau diese Investitionen würden wir brauchen.“

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2015 war ein wirtschaftlich flaues Jahr

Das Jahr 2015 war wirtschaftlich für Salzburg eher flau. Die Zahl der Arbeitslosen ist auf Rekordniveau, die Unternehmen zögern mit Investitionen. Karl Kern blickt zurück.