Pisten-Security macht Jagd auf Tourengeher

Eigene Pisten-Securitys haben am Samstag erstmals für die Katschbergbahnen in St. Margarethen (Lungau) Jagd auf Skitourengeher gemacht. Denn auch auf dem Katschberg sind alle Abfahrten für die Skibergsteiger gesperrt.

Skifahrer und Snowboarder willkommen, Tourengeher nicht erwünscht - diese Regel gilt seit Samstag bei den Katschbergbahnen. Am Parkplatz in St. Margarethen wird auf großen Tafeln über die Gründe informiert: „Wenn Tourengehern die Kraft ausgeht und sie nicht mehr gerade hinaufgehen können, sondern Zick-Zack kreuzen, dann sind sie natürlich ein atypisches Hindernis für den Skifahrer - gleich wie eine Pistenraupe auf der Piste. Und da kann es natürlich zu Kollisionen kommen“, sagt Manfred Berger von der Pisten-Security.

Pisten Security verteilt Zettel an Skitourengeher beim Auto

ORF

Skitourengeher wurden von den Security-Mitarbeitern „abgefangen“

Im Gegensatz zum vergangenen Wochenende, an dem rund 400 Tourengeher in St. Margarethen auf der Piste gezählt wurden, war der Ansturm an diesem Samstag gering. Allerdings: Erfahrene Tourengeher wie Kurt Kabusch aus Kremsbrücke (Kärnten) stiegen bereits in der Morgendämmerung auf und kamen am Vormittag wieder zurück. Kabuschs Verständnis für die Sperre hält sich in Grenzen: „Die Skifahrer queren die Piste auch und bleiben in der Mitte der Piste stehen. Ich gehe sowieso am Rand. Das sind ja nur die Schwachen, die auf der Piste hin- und herqueren. Die machen natürlich alles zunichte.“

Tourengeher weichen aus

Anlass für die Sperre seien Sicherheits- und Haftungsgründe, nicht der Wunsch nach Lift- oder Parkgebühren, betonen die Bergbahnen. Deshalb bleiben für den erfahrenen Tourengeher Kabusch als Lösung nur andere Ziele: „Ich werde am Speiereck schauen. Da habe ich noch keine Tafel gesehen. Und sonst muss ich in Obertauern gehen - denn Flachau ist ja auch gesperrt.“

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Privat-„Sheriffs“ gegen Tourengeher

Auf dem Katschberg lassen die Bergbahnen ihr Pistenverbot für Skitourengeher seit Samstag von einer Privatfirma überwachen.

Die Mitarbeiter der Kärntner Pisten-Security-Firma haben schon zehn Jahre Erfahrung im Umgang mit Verboten: „Am Anfang war es doch noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig für die Leute. Aber mittlerweile wissen sie, dass es nur ein Miteinander geben kann - und deshalb gibt es ja unterschiedliche Strategien in den Skigebieten. Der eine verbietet es und der andere lässt es zu. Denn jeder kennt sein Skigebiet am besten und jeder weiß, was er dem zahlenden Skifahrer zumuten kann.“ Die Pisten-Security profitiert auf jeden Fall davon - mittlerweile hat die Firma schon 100 Mitarbeiter.

Jacke einer Pisten Security

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Private Sicherheitsdienste auf den Pisten sind bei Liftbetreibern immer höher im Kurs

Kontroverse um Skibergsteiger auf Pisten

Die Entscheidung einiger Skigebiete - allen voran Flachau (Pongau) -, Tourengehern wegen des Schneemangels das Benützen der Kunstschneepisten gänzlich zu untersagen, sorgte diese Woche für heftige Diskussionen. Mehr dazu in Alpenverein lehnt Skitourenverbot ab (salzburg.ORF.at; 16.12.2015).