Ausweitung der Kurzparkzonen stößt auf Kritik

Die Stadt Salzburg will künftig die Kurzparkzonen ausweiten. Damit sollen Probleme mit Anrainern, die wegen parkender Pendler keinen Parkplatz finden, gelöst werden. Das stößt allerdings auch auf Kritik.

80.000 Pendler fahren täglich in die Stadt Salzburg. Sie parken oft auf Parkplätzen in der Nähe ihrer Arbeitsstelle. Das führt allerdings dazu, dass viele Anrainer vor ihren Wohnungen keinen Parkplatz finden. Dem will die Stadt Salzburg jetzt entgegenwirken - mit der Ausweitung von Kurzparkzonen.

Verkehrsstadtrat Padutsch will Gebührenpflicht

Bisher gibt es die Kurzparkzonen mit einer Parkdauer von bis zu drei Stunden vor allem im Zentrum, um den Bahnhof und in der Alpenstraße in Salzburg-Süd. In zwei Phasen sollen die neuen Zonen am Stadtrand Schallmoos/Gnigl, Lehen/Liefering, Maxglan/Riedenburg, Gneis und Parsch kommen. Zwar zeichnet sich im Gemeinderat eine Mehrheit für eine gebührenfreie Erweiterung ab, Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Grüne) will aber die unbeliebtere Lösung mit Parkgebühren forcieren.

Denn kostenloses Parken könne leicht umgangen werden, erklärte Padutsch: „Beispielsweise in Aiglhof beobachten wir das immer wieder. Da geht ein Mitarbeiter mit einem Bund von Schlüsseln durch, und verlängert die Parkscheiben um drei Stunden.“ So etwas finde in einer gebührenpflichtigen Zone nicht statt, sagte der Stadtrat.

Kurzparkzonen Stadt Salzburg

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So sollen die Stadt nach dem Vorschlag künftig eingeteilt werden - in blau die gebührenpflichtigen Zonen, in dunkelgrün die Dauerparkzonen und in hellgrün die Erweiterungszone

Neue Parkautomaten würden zwei Millionen Euro kosten. Johann Padutsch rechnete aber vor: 2014 wurden 1,1 Millionen Euro für die Parkraumbewirtschaftung aufgewendet, aber 4,8 Millionen Euro damit eingenommen. Das wäre ein angenehmer Nebeneffekt für die Stadt bei der Lösung des Pendlerproblems.

Kritik von Autofahrerclub

Der Vorschlag von Padutsch stieß allerdings auf Kritik des Autofahrerclubs ÖAMTC. ÖAMTC-Chef Erich Lobensommer kritisierte, dass es einfach zu wenig Angebot des öffentlichen Verkehrs geben würden. Deswegen müssten viele Pendler mit dem Auto in die Stadt zur Arbeit fahren. „Die Ausweitung der Kurzparkzonen zugunsten der Anrainer scheint berechtigt. Aber ohne Schaffung von Alternativen trifft es genau diejenigen, die sowieso schon mit hohen Kosten zu kämpfen haben, nämlich die vielen Pendler“, sagte Lobensommer.

Lobensommer forderte die Stadt auf, endlich ein schlüssiges Mobilitätskonzept zu erstellen. Denn: „Salzburg ist auf dem besten Weg zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft in Sachen Parken: Wer es sich leisten kann, nützt öffentliche Parkgaragen oder – flächen. Die anderen müssen schauen, wo sie bleiben."

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Kurzparkzonen sollen erweitert werden

Ob die Kurzparkzonen gebührenpflichtig werden oder nicht, muss der Gemeinderat noch endgültig entscheiden.

Auch Stadt-ÖVP für gebührenfreie Zone

Auch ÖVP-Klubobmann Christian Fuchs plädierte auf eine schrittweise Erweiterung der gebührenfreien Kurzparkzone mit Maß und Ziel. Er meinte, dass man das „Dauerparken in chronisch verparkten Stadtteilen zurückdrängen kann, wenn man eine gebührenfreie Kurzparkzone“ erstelle.

NEOS begrüßen Kurzparkzonen-Erweiterung

NEOS-Verkehrssprecher Lukas Rößlhuber ist für die Erweiterung der Kurzparkzonen. Allerdings müssen Park & Ride Parkplätze durch günstige Tarife attraktiver für Pendler werden. Außerdem solle man sich klar darüber werden, wer die Kurzparkzonen kontrolliert: „Die Kurzparkzonen-Erweiterung bringt uns nicht weiter, wenn die neuen Kurzparkzonen nicht so wie bisher kontrolliert werden“, sagte Rößlhuber.

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