Mutmaßliche Einbrecher zu schnell freigelassen?

Die Polizei hat in der Stadt Salzburg drei mutmaßliche Einbrecher gefasst, kurze Zeit später ließ sie die Staatsanwaltschaft aber wieder laufen. Dieser Fall hat am Wochenende bei vielen Beobachtern für Unverständnis gesorgt.

Dämmerungseinbrüche haben zurzeit wieder Hochsaison, mindestens sechs waren es allein am vergangenen Wochenende. Ein verdächtiges Trio hat die Polizei fassen können. Auf einem Überwachungsvideo vom Tatort waren jedoch nicht nur die mutmaßlichen Einbrecher zu sehen, sondern nur ihr Auto. Das hätten sie allerdings just in der Tatnacht verliehen, so ihre Aussage.

Staatsanwaltschaft: „Wir scheuen die Arbeit nicht“

Am Landesgericht war man deshalb der Meinung, ein dringender Tatverdacht bestehe nicht. Die Männer sind angezeigt worden, allerdings auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft sagt, sie sei juristisch korrekt vorgegangen. Die Beamten seien oft mit haarsträubenden Aussagen von Verdächtigen konfrontiert.

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Lässt die Staatsanwaltschaft Salzburg mutmaßliche Einbrecher zu schnell laufen?

Ob diese Aussagen plausibel sind oder nicht, müssen aber nicht die Verdächtigen belegen, sagt Marcus Neher, Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Wir sind in der Position, dass wir dem Täter nachweisen müssen, dass er die Tat begangen hat. Es reicht nicht, nur aufzuzeigen, dass seine Verantwortung kurzgegriffen ist. Wir müssen ihm das Gegenteil beweisen. Ich teile nicht den Eindruck, dass Polizei oder Staatsanwaltschaft arbeitsscheu sind und Verdächtige zu schnell laufen lassen. Das ist ja kein unbezahlter Mehraufwand. Es besteht kein Grund“, sagt Neher.

Die Verdächtigen sind mit ihren Fingerabdrücken registriert worden. Sollten sie sich doch als die wahren Täter erweisen, könnte man sie zumindest international identifizieren.

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