Bratwurst-Sonntag immer beliebter

Der Bratwurst-Sonntag wird in Salzburg immer beliebter. Der Brauch stammt aus Oberösterreich und verlangte, jenes Vieh, für das es zu wenig Futter gab, zu schlachten. Als Bratwurst kam es dann zu Adventbeginn auf den Teller.

Die Fleischhauerei Mache in der Stadt Salzburg ist eine von 60 Metzgereien, die ihr Fleisch selbst produzieren. Am ersten Adventwochenende verarbeiteten und verkauften sie rund 60 Kilogramm Bratwürste. „Da ist Schweinefleisch, schön ausgeschnittenes Kalbfleisch, etwas Speck und unsere eigene Würzung drin und dann noch Salz und Weißbrot“, sagt Metzger Matthias Mache.

Schnelles Essen, das stärkt

Der Geschichte nach haben oberösterreichische Bauern einst vor dem Winter jenes Vieh geschlachtet, für das sie zu wenig Futter hatten. Das verarbeitete Fleisch kamen dann zu Adventbeginn Bratwürstel auf den Teller. Somit war der Brauch des Bratwurst-Sonntag geboren. Vor knapp 30 Jahren übernahmen die Salzburger diese Tradition.

Aber erst seit einigen Jahren erfreut sich der Brauch zunehmender Beleibtheit, freut sich der Innungsmeister der Salzburger Fleischer, Otto Filippi. „Es ist ein schnelles Essen, ich kann am Nachmittag noch auf einen Christkindlmarkt gehen, habe schon etwas im Magen, kann den ein oder anderen Glühwein trinken und durch das deftige Essen ist man richtig gestärkt“, so Filippi.

Metzger bei der Bratwurst Zubereitung

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Metzger Hans Moßhammer stellt die Bratwürstel streng nach Familienrezept her

Bratwurst-Tradition auch in Maria Plain

Im Gasthof Maria Plain bei Bergheim werden seit fast zwei Jahrhunderten Bratwürste nach alter Tradition hergestellt - lange vor dem Salzburger Bratwurstsonntag. „Das geht auf meinen Ururgroßvater zurück, Josef Moßhammer, auf das Jahr 1830 nach den napoleonischen Kriegen und nach der napoleonischen Besetzung. Er ist der Liebe wegen nach München gegangen. Aus der Liebe ist zwar nichts geworden, aber er hat etwas mitgebracht: Das Rezept wie man Brühwurst macht.“ Das Rezept werde von Generation zu Generation weitergegeben, der Name der Plainer Bratwurst sei gesetzlich geschützt und die Rezeptur sei Familiengeheimnis, sagt Gastwirt und Metzger, Hans Moßhammer.

Bratwürstel mit Kartoffeln und Sauerkraut

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Traditionell gibt es zur Bratwurst Kartoffeln und Sauerkraut

Bratwürste kochen muss gelernt sein

„Ein kaltes Würstel ist ein Verbrechen. Ein heißes Würstel, dass aufgerissen ist, ist immer noch besser, als ein kaltes Würstel“, so Moßhammer. Sein Tipp: Die Bratwürstel bei 65 Grad ziehen lassen, dann abtupfen und in der Pfanne anbraten. Dazu werden traditionell Sauerkraut und Röstkartoffeln serviert - Wohl bekomm’s.