Austria-Krise: NEOS fordert Steuergeld zurück

Falls die krisengeschüttelte Salzburger Austria von den Profis in eine niedrigere Spielklasse absteige, müssten das neue Flutlicht und die neue Tribüne im Stadion Maxglan zugunsten des Breitensports verkauft werden. Das fordert das NEOS in der Stadt Salzburg.

Das Abenteuer Profisport sei für die Austria mit dem nun angestrebten Sanierungsverfahren gegen den drohenden Konkurs wohl gescheitert, teilte der Salzburger NEOS-Sportsprecher Sebastian Huber in einer Aussendung mit: „Mit großer Wahrscheinlichkeit wird das Stadion Maxglan in nächster Zukunft nicht für den Profifußball der Bundesliga genutzt.“

„Erlös soll dem Breitensport helfen“

Huber will, dass die Stadt Salzburg als Subventionsgeberin von 1,5 Mio. Euro und als Besitzerin im Fall des Abstiegs der Austria das neue Flutlicht und die neue Tribüne wieder verkauft: „Laut Beschluss des Gemeinderates müssen die Neubauten mobil sein. Deshalb kann dem Verkauf an eine andere Stadt oder einen anderen Verein nichts im Weg stehen.“

Falls die Salzburger Austria künftig wieder in der Regionalliga oder „möglicherweise auch in der Landesliga“ spiele, dann werde kein solches Fußballstadion mehr benötigt, das für die Bundesliga tauglich sei, argumentieren die NEOS: „Von Anfang an wussten wir, dass jeder Euro der Stadt, der für die Austria in den Fußballplatz in Maxglan investiert wird, an allen Ecken und Enden für den Breitensport in der Stadt fehlt.“

NEOS, Bürgerliste, ÖVP von Anfang an dagegen

Wie berichtet, hatten NEOS und die grüne Bürgerliste und ÖVP im Gemeinderat dagegen gestimmt, dass die Stadt Salzburg der Austria mit fast 1,5 Mio. Euro aus Steuergeldern unter die Arme greift. SPÖ und FPÖ stimmten dafür und setzten sich durch.

Lob für Nachwuchsarbeit der Austria

Das NEOS sagt nun, es gebe viele Sportvereine in der Stadt, die täglich wertvolle Arbeit leisten und mehr finanzielle Unterstützung verdient hätten. Andererseits lobt das NEOS die Nachwuchsarbeit der Austria. Diese solle weiter gefördert werden: „Aber es muss sichergestellt sein, dass keine Fördermittel, die der Nachwuchs braucht, nun zur Schuldentilgung oder für Gläubiger verwendet werden.“

VdF stellt Lizenzvergabe an Austria in Frage

Die Vereinigung der Fußballer (VdF) hat am Freitag wegen der anstehenden Insolvenz von Austria Salzburg Kritik an der Bundesliga geübt. VdF-Vorsitzender Gernot Zirngast bemängelt die Lizenzvergabe und sah die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung, weil die Salzburger nun praktisch als Fix-Absteiger aus der Erste Liga feststehen und ihr Antreten im Frühjahr offen ist.

„Warum soll St. Pölten zum Handkuss kommen“

In diesem Zusammenhang stellte Zirngast auch die Partie der Salzburger Austria in St. Pölten von Freitag infrage. Dabei handelte es sich um die 19. Runde und damit den ersten Spieltag der Rückrunde. „Warum also soll jetzt etwa St. Pölten zum Handkuss kommen? Keiner weiß, ob und mit welcher Mannschaft Salzburg im Frühjahr antritt. Je zwei Mal gegen alle Teams, aber nur noch einmal gegen St. Pölten“, sagt Zirngast.

Außerdem ist der VdF-Vorsitzende vor dem Hintergrund des seit Monaten schwelenden Stadion-Problems über die Lizenzerteilung für den zuletzt nach Wien ausgewichenen Krisen-Club verwundert. „Warum brauche ich überhaupt ein Ausweichstadion? Warum sieht die Bundesliga in ihrer Lizenzvergabe so etwas vor? Entweder meine Heimstätte entspricht den Statuten oder nicht. Und wenn nicht, dann kann die Bundesliga halt keine Lizenz erteilen und ein anderer Verein steigt auf“, betont Zirngast.

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