Biathlet Eder trainiert mit Frauenteam

Der Salzburger Biathlet Simon Eder trainiert derzeit mit dem Frauenteam des ÖSV. Die Ex-Biathletin und Trainerin Sandra Flunger arbeitet schon seit längerer Zeit auch mit Eder, der sich als „Hahn im Korb“ bei den Frauen wohlfühlt.

Biathlet Simon Eder

APA/EPA/Hendrik Schmidt

Eder

Flunger zählt als Coach des Damen-Biathlon-Teams schon seit 2013 zum kleinen Kreis der Trainerinnen im ÖSV. Die Salzburgerin hat mit Simon Eder auch einen männlichen Erfolgsathleten unter ihren Fittichen. „Ihre Trainingsphilosophie sagt mir zu“, betont der zweifache Olympia-Medaillengewinner mit der Staffel.

Er gewinnt auch dem gemeinsamen Training beim Schießen viel Positives ab: „Die Damen können mich stehend bei der Geschwindigkeit fordern“, sagt der 32-Jährige, der im Weltcup selbst zu den schnellsten Schützen zählt.

Schwächen beim liegenden Schießen

Seine Treffsicherheit im liegenden Anschlag ließ allerdings im vergangenen Winter zu wünschen übrig. „Da habe ich 40 Fehler geschossen, das war fast ein Katastrophenjahr“, gibt der Pinzgauer zu. Abhilfe sollte ein neuer Gewehrschaft schaffen - der Wechsel von Carbon zu türkischer Nuss zeigte von Beginn an den gewünschten Erfolg. „Das Schießen passt jetzt sehr gut“, betonte Eder.

Freie Hand vom Cheftrainer

Beim Weltcup-Auftakt am Sonntag in Östersund (Schweden) tritt Eder in der Mixed-Staffel gemeinsam mit Julian Eberhard sowie seinen Trainingspartnerinnen Lisa Hauser und Katharina Innerhofer an. „Ich kann mich in dieser Gruppe sehr gut entwickeln“, bekräftigt Eder. Cheftrainer Reinhard Gösweiner ließ einem seiner Aushängeschilder bei der Wahl des Umfeldes freie Hand. Eder will seine Klasse mit Spitzenplätzen beweisen und im kommenden Winter besser abschneiden als auf dem 15. Gesamtrang 2014/15.

Athletinnen schauen sich Lauftechnik ab

Flunger sieht in der gemeinsamen Arbeit Vorteile für beide Seiten. Die Athletinnen könnten sich in puncto Lauftechnik viel abschauen. Im Kraftbereich setzt die Trainerin auf innovative Methoden, es wird durchwegs mit dem eigenen Körpergewicht gearbeitet, um die Stabilität zu verbessern. „Das hat sich im Laufen schon positiv ausgewirkt“, erklärte Flunger, die wie Eder aus Saalfelden stammt.

Rollerstrecke in Ruhpolding genutzt

Im Lauftraining ist freilich Individualität gefragt. Eder nützte im Sommer öfter die Rollerstrecke in Ruhpolding wegen der im Vergleich zu Hochfilzen längeren Bergaufstücke. Da war immer Vater Alfred zur Unterstützung dabei, der die Trainertätigkeit bei Weltcupsiegerin Darja Domratschewa beendet hat. „Ich bin fast schon überbetreut. Ich kann mich voll auf das Training konzentrieren“, meinte Simon Eder lächelnd.

Was wird Östersund bringen?

Während für Eder Podestplätze das Ziel sind, hofft das Trainer-Gespann Flunger und Walter Hörl bei den von Hauser und Innerhofer (Sprint-Siegerin von Pokljuka im März 2014) angeführten Damen auf Top-Ten-Ränge. „Aber vor allem sollen sich die Mädchen weiterentwickeln und stabil das zeigen, was sie drauf haben“, betonte Flunger.

Hauser hat an Östersund gute Erinnerungen, sie war im Vorjahr 13. im Sprint. „Diese Platzierung habe ich sicherlich über mein fehlerfreies Schießen erreicht. Heuer habe ich das Gefühl, dass ich auch in der Loipe einen Schritt nach vorne gemacht habe,“ meinte 21-jährige Tirolerin.