Streit um Blaulicht für Urologen

Ein Urologe aus dem Pongau kritisiert das Land Salzburg, weil er seit einem Jahr auf Antwort wartet, ob er ein Blaulicht bekommt. Die Prüfung dauere so lange, weil das Blaulicht für Urologen an sich nicht vorgesehen sei, sagt das Land.

Martin Weinkamer ist seit acht Jahren Urologe in Bischofshofen (Pongau). Er fährt auch Visiten - denn viele seiner Patienten seien bettlägrig. „Wenn so schwerkranke Patienten plötzlich was brauchen - die können sich nicht äußern“, schildert Weinkamer. „Ich habe da zum Beispiel eine Dame in Großarl drinnen, da sieht man nur, wenn sie vegetativ auffällig wird, wenn sie zu schwitzen anfängt, dass sie Schmerzen hat. Und dann muss man halt rasch reagieren. Da ist auch schon vorgekommen, dass ich in der Ordination alles liegen und stehen ließ.“

„Ich möchte einfach einen Bescheid“

Zu Urlauberzeiten stecke er bei solchen Einsätzen oft im Stau, ergänzt der Facharzt. Deshalb suchte er schon vor einem Jahr beim zuständigen Verkehrsreferat des Landes Salzburg um eine Blaulichtgenehmigung an.

Bis jetzt kam aber keine Antwort, ärgert sich der Urologe: „Ich habe beim letzten Urologentreffen in Linz mit einem Kollegen gesprochen - und der hat gesagt: Bei ihm im Innviertel hat das genau 14 Tage gedauert, bis er den Bescheid bekommen hat. Mir kommt vor, dass das einfach liegen bleibt. Wenn ich einen negativen Bescheid habe und die zur Auffassung kommen, dass der Weinkamer eher ein G’schaftlhuber ist, seine Patienten das nicht brauchen oder er die Verkehrssicherheit gefährdet, dann kann ich damit leben. Ich möchte einfach einen Bescheid bekommen.“

Land hält sich bedeckt

Auf ORF-Anfrage hieß es aus dem Büro von Verkehrslandesrat Hans Mayr (Team Stronach), dass der Bescheid in dem konkreten Fall nächste Woche fertig sein soll. Das Verfahren habe deshalb so lange gedauert, weil Blaulicht nur für Notärzte bzw. Allgemeinmediziner vorgesehen sei - deshalb habe man das Ansuchen Weinkamers genau prüfen müssen. Ob der Urologe jetzt ein Blaulicht genehmigt bekommt oder nicht, das wollte das Verkehrsreferat allerdings noch nicht sagen.