Sperrgitter fehlen: Stadtkrampusse außer Gefecht
ORF
Die Masken der Igonta Pass in der Bezirksstadt Hallein (Tennengau) bleiben heuer hängen. Für den Altstadtlauf schreibt die Stadt Hallein nämlich trittfeste Absperrgitter vor. Diese werden aber heuer für Flüchtlingseinsätze benötigt. Und ohne Gitter könne die Sicherheit nicht gewährleistet werden, heißt es. Christian Moser von der Igonta Pass bedauert das wie seine Kameraden sehr: „Aber es ist halt so, es ging wohl nicht anders.“
Die Polizei hatte den Halleinern die trittfesten Gitter in den Vorjahren noch kostenlos zur Verfügung gestellt. Heuer benötigt die Exekutive die Absperrungen selbst, sagt Polizeisprecherin Eva Wenzl: „Wir müssen sie auf Abruf zur Verfügung haben, weil es kann sein, dass sie auch an anderen Orten in Österreich gebraucht werden.“
Gnigler haben Ersatzgitter aufgetrieben
Die Alt Gnigler Krampusse laufen heuer dennoch wie geplant. Sie ist mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Auch die Gnigler haben bisher ihren Lauf seit Jahren mit Polizei-Gittern gesichert. 220 Absperrungen sind bei ihnen notwendig. Das Team hat nun rechtzeitig Ersatz aufgetrieben, sagt ihr Sprecher Hannes Brugger: „Über Vermittlung von anderen Krampusgruppen sind wir auf eine Firma in Oberösterreich gekommen, die uns die Gitter heuer leiht.“
Maxglaner pausieren, wollen sparen
Die Sicherheitsanforderungen bei Krampusläufen werden in Ballungsräumen offenbar immer höher. Salzburg-Maxglan pausiert dieses Jahr ohnehin, um für den Jubiläumslauf im kommenden Jahr zu sparen, wie es heißt.
Innergebirg scheint das Thema Sperrgitter weniger brisant zu sein. In Gasteiner Gemeinden sind abgesperrte Läufe eher unbekannt, weil hier traditionell über viele Stunden und Kilometer von Haus zu Haus, von Weiler zu Weiler gezogen wird.
„Sperren in Bergregionen nie ein Problem“
„Offenbar ist das bei uns auf dem Land völlig anders als in Städten, wo auch bei solchen Anlässen mehr Gewalt zu drohen scheint", sagte dazu ein Gasteiner Krampus dem ORF auf Anfrage. Sperren oder Zwang seien in Gastein nie ein Thema gewesen. Gelaufen werde heuer natürlich – und zwar mit den seit langer Zeit traditionellen Masken und Formen, „und nicht mit Larven und Kunststoff-Accessoires, die aussehen wie aus einem Horrorfilm in Hollywood“, so der Gasteiner Krampus.
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Keine Gitter, keine Läufe?
ORF-Reporterin Mariella Treml hat sich auf die Fersen von Salzburger Krampuspassen geheftet.
Links:
- Wieder schwerer Zwischenfall bei Krampuslauf (salzburg.ORF.at; 10.12.2013)
- Krampuslauf: Verdacht auf Körperverletzung (salzburg.ORF.at; 3.12.2013)
- Krampusse als sexuelle Gewalttäter (salzburg.ORF.at; 24.11.2011)
- Krampus nach Attacke auf Schülerin ausgeforscht (salzburg.ORF.at; 6.12.2011)