Neues Konzept soll Öffis stärken

Das Land Salzburg will mit einem neuen Mobilitätskonzept seit Jahrzehnten schwelende Debatten in konkrete Verkehrsprojekte umsetzen. Es sind oft unendliche Geschichten, zum Beispiel die Verlängerung der Lokalbahn oder die Hochleistungsbahn durch den Flachgau.

Die Proteste der regionalen Bevölkerung gegen die Hochleistungsbahn durch den Flachgau erst mit den jüngsten Plänen für einen großen Bahntunnel bei Seekirchen verstummt. Oder: Am Halbstundentakt für die S-Bahn nach Straßwalchen (beide Flachgau) wird bis heute gebastelt. Viele Passagiere sehen es inzwischen sehr skeptisch, wie Gerhard Heuratschek aus Hallwang (Flachgau): „Es wird nur geredet und geredet und geredet, aber umgesetzt wird nichts."

Helmut Hörandtner aus der Stadt Salzburg betont, es sei schade, dass es die alte Straßenbahn in der Landeshauptstadt nicht mehr gebe - wie in Linz. Vinko Najdek aus der Stadt Salzburg sieht die Sache so: „Auch in Wien gibt es die Straßenbahn und die U-Bahn. Bei uns scheitert es vermutlich am Geld."

Liegt es doch an der Politik?

Das Land investiert pro Jahr immerhin 50 Millionen Euro in öffentliche Verkehrsmittel. Peter Haibach von der Verkehrsplattform sagt, es sei höchst an der Zeit, dass die Landesregierung sich energisch zusammensetzt: „Wollen wir diesen beschämenden Öffi-Anteil von zwölf Prozent in Stadt- und Umland nicht endlich umsetzen, das sollten sie sich fragen.“

Das neue Mobilitätskonzept des Landes soll das nun ändern. Unter anderem soll die Hochleistungsbahn durch den Flachgau vorangetrieben werden, ebenso der S-Bahn-Halbstunden-Takt nach Straßwalchen und die von manchen erträumte 600 Millionen Euro-Euregio-Bahn unter der Stadt Salzburg bis Hallein.

Landesrat weiter für neue U-Bahn

Verkehrslandesrat Hans Mayr (Team Stronach) ist auch ein Fan dieser Pläne: „Es gibt jetzt die unterirdische eine Variante unter dem Stadtzentrum hindurch, die von Experten unbestritten ist. Das gehört jetzt verwirklicht, wenn wir den Bund und die EU ins Boot bekommen. Deren Investitionsbank haben wir schon gewinnen können."

Dafür rührt der Verkehrslandesrat nun in vielen Teilen des Landes die Werbetrommel, am Dienstag zum Beispiel in Mittersill.

Verkehrsverbund: „Schon viele Verbesserungen“

Allegra Frommer vom Salzburger Verkehrsverbund betont, Projekte um 600 Mio. Euro können nicht so schnell gestartet werden: „Man muss unterscheiden, was ist vor zehn Jahren passiert. Und was ist heute schon alles geleistet worden, um den öffentlichen Verkehr zu verbessern. Das schaut es heute schon ganz anders aus.“ Und die Expertin verweist zum Beispiel auf das S-Bahn-System.