Zell: Diskussion um Flüchtlingsquartiere

In Zell am See (Pinzgau) werden in den nächsten Wochen zwei neue Flüchtlingsquartiere eröffnet. Darüber haben die Gemeinde und Landesrätin Martina Berthold (Grüne) am Montagabend bei einer Bürgerversammlung informiert.

Die Reaktionen waren gemischt. Mit den neuen Quartieren will die Bezirkshauptstadt bis Anfang Dezember ihre Quote bei der Unterbringung erfüllen - 145 Asylwerber sollen dann insgesamt in Zell am See wohnen. 48 Asylsuchende ziehen in den kommenden Tagen in zwei privat betriebene Quartieren in Zell am See einziehen.

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TV-Report aus Zell

ORF-Redakteurin Katharina Garzuly hat die teils sehr gegensätzliche Debatte im Pinzgau verfolgt.

Nach dem Terror von Paris verschärfe sich der Ton in der Debatte, sagte Landesrätin Martina Berthold bei der Bürgerversammlung: „Nach den jüngste Anschlägen wird es natürlich schwieriger, Länder zu finden, die bereits sind, Asylwerber aufzunehmen. So hat zum Beispiel Polen eine Zusage wieder zurückgezogen. Wir stehen jedenfalls vor keinen einfachen Aufgaben.“

Bürgerversammlung in Zell am See

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Die Zeller Versammlung war gut besucht

Bürgermeister: „145 Leute für Zell verträglich“

Die Asylwerber werden in der Kitzsteinhornstraße und in der Forsttraße wohnen. Die Reaktionen der Bürger reichten bei der Versammlung von Hilfsbereitschaft bis zu Bedenken und Unmut. „Ich bin hier unmittelbarer Nachbar. Und meiner Ansicht nach ist es einfach irgendwo zu viel“, sagte ein Besucher, während eine andere Besucherin entgegnete: „Wovor fürchten wir uns eigentlich? Was tun uns diese Leute? Sie sind einfach nur arm.“ Und ein dritter ergänzte: „In dieser Frage soll man nicht auf die Stammtische hören.“

Einigkeit demonstrieren Bürgermeister Peter Padourek (ÖVP) und Vizebürgermeister Andreas Wimmreuther (SPÖ): „Genau vor dem, was in Paris passiert ist, ist ein Großteil dieser Menschen geflohen“, sagte Wimmreuther. Und Bürgermeister Padourek ergänzte: „Es geht um 145 Menschen. Das ist für mich so, wie wenn drei Reisebusse ankommen. Dem gegenüber haben wir 9.000 Gästebetten. Da kommen also viel mehr Busse an. Daher sind die 145 Leute für Zell am See verträglich.“

Bürgermeister Peter Padourek

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Bürgermeister Peter Padourek: „145 Asylwerber sind für Zell am See verträglich“

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