„Straßenstrich außer Kontrolle“

Die Geschäfte auf dem illegalen Straßenstrich in Salzburg-Schallmoos blühen wieder, kritisieren Anrainer. Auch in Gärten sind Prostituierte und Freier aktiv. Unbeteiligte Passantinnen werden angesprochen. Manche fühlen sich bedroht.

Politik und Polizei haben zuletzt weniger kontrolliert oder kontrollieren können, weil Einsatzkräfte andernorts wegen der Asylkrise gebunden seien, sagen Insider. Offenbar gibt es nun Pläne für eine härtere Vorgangsweise gegen den Straßenstrich. Abends und nachts sind in Salzburg-Schallmoos mehr oder weniger auffällig gekleideten Frauen wieder unübersehbar.

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ORF

Frau am äußeren Ende der Vogelweiderstraße

Viele gebrauchte Kondome in den Straßen

Straßenstriche sind in Salzburg mittlerweile illegal. Nach einigen Monaten mit relativer Ruhe, kümmern solche Verbote nun wieder kaum jemanden. Anrainer klagen ohnehin seit Jahren und setzen die Stadtpolitik unter Druck. In den vergangenen Wochen sei es wieder schlimmer geworden, heißt es bei Bewohnern des Stadtteils. Beim ORF-Lokalaugenschein in Seitenstraßen der Vogelweiderstraße wird das deutlich.

„Es ändert sich nichts“

Überall liegen benutzte Kondome und Taschentücher. Relikte aus der Nacht, sagt Sibylle Thallmayer vom Stadtteilverein Schallmoos: „Mir geht es nicht um die Kriminalisierung der Prostituierten. Die sind auch Opfer auf ihre Art. Aber das kann nicht in einer Gegend wie Schallmoos so bleiben, wo Menschen leben und arbeiten.“

Und der Anrainer Franz Seidl ergänzt: „Es hat sich in letzter Zeit zugespitzt. Politik und Polizei machen, was sie können. Aber es ändert sich nichts.“

Magistrat und Polizei sagen dazu, es würde ohnehin kontrolliert. In zwei Jahren habe man 700 Anzeigen verteilt. Nur wirken die Strafen offenbar nicht.

Quickies hinter der Pension

Im Gegenteil, die Scheu der Freier gehe zurück, sagen Kritiker. Eine Pension direkt an der Vogelweiderstraße hat hinter dem Haus oder im Garten viele ungebetene Gäste, sagt Betreiberin Sibylle Thallmayer: „Die kommen halt vom Eck hierher und haben hier Sex. Wenn ich es am Abend sehe und höre, macht es mich extrem wütend. Und wenn ich die Verlassenschaften sehe, dann macht es mich noch einmal wütend.“

Immer wieder würden sie von Freiern angesprochen, sagen Anrainerinnen. Viele gehen abends nur noch ungern hinaus. Die Behörden hatten wegen der Asylkrise in den letzten Wochen zu wenig Personal für Kontrollen, berichten Insider. Für kommenden Freitag haben Stadtpolitik und Exekutive ein Pressegespräch mit Lösungsansätzen angekündigt.

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ORF-Lokalaugenschein im Fernsehen

Die Bevölkerung im Salzburger Stadtteil Schallmoos hat vom Straßenstrich wieder einmal die Nase voll.