Weniger Exporte, aber neue Partner

Das Embargo der EU gegen Russland schadet weiter den Exporten aus Salzburg. Zunehmend schwächeln auch europäische Handelspartner, sagt die Wirtschaftskammer - auch wenn neue Exportländer gefunden wurden.

Container

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Container im Überseehafen Bremerhaven

Die Schirmbar für ein Fünf-Sterne-Resort an der türkischen Riviera liefert beispielsweise ein Pongauer Schirmhersteller. Bei einer Taxifahrt in Singapur kommt der Taxameter mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Salzburg - von einer Firma aus Liefering. 13 Prozent mehr Export aus Salzburg in die Türkei, plus 50 Prozent nach Singapur, das zeigt die neue Statistik der Salzburger Wirtschaftskammer.

USA legen stark zu

Außenhandelsexperte Christian Möller nennt auch die USA als immer wichtigeren Handelspartner: „Dort passt derzeit die Konjunktur sehr gut. Salzburger Firmen sind doch auch stark auf dem technischen Sektor unterwegs. Vor Jahren wären die USA noch viel weiter hinten in der Statistik gewesen. Mittlerweile sind sie nach Deutschland schon an zweiter Stelle.“

Sparkurse der Europäer oft gravierend

Wohin Salzburger Firmen exportieren, das ändert sich oft von Jahr zu Jahr. Das sei auch wichtig, denn einige europäische Partner schwächeln, heißt es - etwa Finnland, Frankreich oder Schweden. Die Exporte dorthin sind teils um ein Viertel weniger geworden, so Möller: „Das sind Länder mit Budgetproblemen, wo öffentliche Aufträge nur sehr zögerlich gegeben werden. Regierungen müssen sparen. Da bleibt dann relativ wenig übrig für konjunkturbelebende Programme.“

Wann geht es mit Russland wieder?

Bitter für die Salzburger Unternehmer sind weiterhin die Handelssanktionen gegenüber Russland. Die Ausfuhren dorthin seien um ein ganzes Drittel zurückgegangen, heißt es.