Flüchtlinge: Belastung für Gesundheitssystem

Der Zuzug von Flüchtlingen werde das österreichische Gesundheitssystem verändern. Das sagten Experten beim 18. europäischen Gesundheitsforum in Bad Hofgastein (Pongau). Auch wenn die Folgekosten noch schwer abschätzbar sind.

Wie sehr belasten Flüchtlinge das Gesundheitswesen? Diese und ähnliche Fragen wurden beim Gesundheitsforum in Hofgastein behandelt. In der Akutversorgung werde es mit Sicherheit zu Belastungen kommen, sind die Gesundheitsexperten überzeugt. Hier gelte es vorrangig Menschen mit Lungenentzündungen und Verletzungen zu behandeln, sagt Helmut Brand, Gesundheitswissenschaftler an der Universität Maastricht.

„Wir werden einige Fälle zu behandeln haben, wo Menschen mit chronischen Erkrankungen zwischendurch keine Medikamente mehr einnehmen konnten. Das heißt, es kann sein, dass Asthma oder Diabetes bei manchen entgleist und wir dort wieder eingreifen müssen damit es zu einer Stabilisierung kommt“, erklärt Brand.

Viele Kinder mit psychischen Problemen

Mittelfristig müsse man sich um die psychische Verfassung der Flüchtlinge kümmern. „Wenn wir uns hier die Kinder anschauen, gehen wir davon aus, dass 20 bis 30 Prozent dieser Kinder eine posttraumatische Störung haben, weil sie ein Erlebnis hatten, das schwer zu verarbeiten ist. Selbst Erwachsene haben Probleme damit“, sagt der Gesundheitswissenschaftler.

Dennoch sei von keiner Kostenexplosion im Gesundgeitssystem auszugehen. Denn die Flüchtlinge wollen arbeiten und werden damit auch Beiträge an die Sozialversicherung zahlen.

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