Verkauf von Waffen steigt

Waffenhändler beobachten steigende Verunsicherung in der Bevölkerung - vermutlich wegen der Flüchtlingskrise. Sie verkaufen mehr Pfeffersprays, Schrotflinten und andere Waffen. Die Polizei sieht das anders.

Lauf einer Schrotflinte

APA/Hans Klaus Techt

Schrotflinte

Auch die Statistik des Innenministeriums bestätigt es. Im letzten Halbjahr wurden zum Beispiel im Land Salzburg um 1.200 Gewehre mehr registriert – eine Steigerung von etwa fünf Prozent. Und auch die Zahl der Waffenpässe und Besitzkarten für Pistolen, Revolver und Halbautomatikwaffen ist gestiegen - um 50 Prozent von 210 auf 320.

Händler bestätigen

Das bevorzugte Arsenal umfasst Schrotflinten, Pfeffersprays, Schlagstöcke, Gewehr- und Pistolenmunition in großen Mengen. Ja, einige in den Gebirgsgauen würden regelrecht gestürmt, sagten Waffenhändler dem ORF auf Anfrage. Vor Mikrofon und Kamera will sich niemand dazu äußern. Das Thema sei zu heikel.

Viele Frauen als Kunden

Auch in Waffengeschäften in der Stadt Salzburg wird der Trend von Händlern bestätigt.

Pfefferspray

APA/Fritz Press/HPK

Pfefferspray

Der Verkauf von so genannten Selbstverteidigungswaffen wie Pfeffersprays etc. sei in den letzten Wochen äußerst stark gestiegen, besonders an Frauen. Das bemerkt auch Innungsmeister Reinhold Sodia. Er versucht jedoch zu beruhigen: „Die Nachfrage ist gestiegen, das ist unbestritten. Ich sehe es nicht so dramatisch. Wo es zum direkten Kontakt der Bevölkerung mit Flüchtlingen kommt, wird die eine oder andere Frau sagen, ich fühl mich nicht wohl, ich will mich schützen.“

Polizei sieht es anders

Für die Salzburger Polizei hat die Steigerung bei den Gewehren von fünf Prozent nichts mit Fremdenangst zu tun - sondern nur mit der gesetzlichen Nachregistrierungspflicht. Außerdem sei Angst völlig unbegründet, sagt Polizeisprecher Michael Rausch. Die Zahl der Straftaten unter Asylwerbern sei unterdurchschnittlich und beschränke sich meist auf Konflikte untereinander. In Salzburg sind 40.000 Waffen registriert.