Kleine Grenzübergänge kaum genützt

Während hunderte Flüchtlinge bei Freilassing über die Grenze nach Bayern wollen, ist die Lage bei kleineren Grenzübergängen noch übersichtlich. Kontrollen gibt es auch dort, aber ein Verkehrschaos blieb vorerst aus.

Während sich die Lage an der Saalachbrücke nach Freilassing phasenweise zuspitzte, war am Donnerstag rund 14 Kilometer weiter in Laufen keine Spur von Chaos und hunderten Flüchtlingen. Nur vereinzelt kamen Menschen aus Oberndorf (Flachgau) über die Brücke und wollten nach Deutschland, sagt die Laufenerin Manuela Kölling: „Ich schätze, dass die nicht wissen, dass man auch hier über die Grenze fahren kann und dass man mit der Lokalbahn bis hierher fahren kann. Der Weg nach Freilassing spricht sich bei denen halt herum.“

Uschi Schifflechner beobachtete hingegen Mittwochabend, dass eine große Schar Flüchtlinge in Oberndorf aus einem weißen Kastenwagen stieg: „Im Schutz der Dunkelheit sind die hier über die Brücke gegangen.“

Rund 20 Flüchtlinge in Laufen aufgegriffen

Die deutsche Bundespolizei war in Laufen aber erst seit Donnerstagfrüh im Einsatz, sagt Sprecher Marco Pfeiffer: „Wir haben hier regen Straßenverkehr. Da haben wir noch nichts Auffälliges festgestellt. Was wir derzeit haben ist, dass uns Personen von österreichischer Seite fußläufig erreichen. Bis jetzt waren das rund 20 Personen.“

Flüchtlinge in Laufen

ORF

Nur wenige Flüchtlinge nützen derzeit die Grenzbrücke zwischen Oberndorf und Laufen

Verunsicherung, dass viele Flüchtlinge bald über Oberndorf nach Laufen wollen, hat die Oberndorferin Hildegard Baumgartner nicht: „Es ist einfach die Anreise zu weit. Das sind noch einmal 20 Kilometer heraus und dann wieder zurück nach Freilassing. Es wird wahrscheinlich der kürzeste Weg genommen.“

„Grüner“ Grenzübertritt ist noch kein Problem

An einer anderen Salzburger Staatsgrenze zwischen St.Leonhard (Flachgau) und Marktschellenberg, gab es am Donnerstag nicht einmal Grenzkontrollen. Flüchtlinge seien keine zu sehen, sagt der Halleiner Franz König: „Diesen Grenzübergang kennen die wenigsten. Über den Dürnberg wäre ja auch noch einmal ein kleiner Grenzübergang, aber ich glaube, die werden nicht gefunden. Hier ist es ruhig“

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Kleine Grenzübergänge kaum genützt

Während hunderte Flüchtlinge bei Freilassing über die Grenze nach Bayern wollen, ist die Lage bei kleineren Grenzübergängen noch übersichtlich.

Und trotzdem wollen jene Menschen, die am Hauptbahnhof warten, nach Deutschland, aber sie nutzen dafür - zumindest bis jetzt - noch nicht die grünen Grenzen, sagt Migrationsforscher Wolfgang Aschauer: „Sollte Deutschland die Grenzen noch weiter dicht machen, dann wird diese Problematik entstehen. Derzeit sehe ich die Gefahr noch nicht, dass wir hier einen breiten Grenzschutz einführen müssen um das kontrolliert ablaufen zu lassen.“ Brennpunkt wird also nach wie vor die Grenze zu Freilassing bleiben.

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