Nachtbereitschaft für Landärzte neu
Bisher hatten die praktischen Ärzte in 38 Sprengeln am Land Nachtbereitschaftsdienste: Diese dauerten von 19.00 bis 7.00 Uhr. Mit 1. November wird das geändert: Dann wird die Zahl der Arztsprengel von 38 auf 18 reduziert - damit müssen weniger Mediziner gleichzeitig Dienst tun.
Abends zwischen 17.00 und 23.00 Uhr bzw. am Wochenende zwischen 7.00 und 23.00 Uhr besteht der bisherige Bereitschaftsdienst weiter. In der Zeit zwischen 23.00 und 7.00 Uhr gibt aber nur eine Hotline. Wer in dieser Zeit die Nummer 141 ruft, kommt direkt zum diensthabenden Arzt. Lässt sich das Problem telefonisch nicht lösen, werden Rotes Kreuz und Notarzt gerufen. Patienten aus den Umlandgemeinden der Stadt Salzburg können sich zudem jetzt auch direkt an das Hausarzt-Notdienstzentrum in der Rot-Kreuz-Zentrale in Salzburg-Schallmoos wenden.
Drei Viertel der Ärzte für Neuregelung
In einer Urabstimmung sprachen sich beinahe drei Viertel der 147 Landärzte in Salzburg für diese Neuregelung aus, betonten Ärztekammer und Gebietskrankenkasse am Dienstag.
Das System, das jetzt am Land eingeführt wird, habe sich im letzten Jahr auch schon in der Stadt Salzburg bewährt, betont GKK-Direktor Harald Seiss: „Für unsere Versicherten ist damit eine gute ärztliche Versorgung sichergestellt.“ Für die Patienten gebe es weiterhin ärztlichen Rat auch in den Nachtstunden - gleichzeitig werde aber auch die Belastung für die einzelnen Hausärzte gesenkt, betonte Christoph Fürthauer, Vertreter der Allgemeinmediziner in der Ärztekammer.
Kritik im Vorfeld von Karl Schnell
Karl Schnell, FPS-Chef und Gemeindearzt von Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau), hatte die Neuregelung Anfang August ja scharf kritisiert: Er bezweifelt, dass das Modell wirklich in allen Gemeinden gut funktioniert - zu groß seien die Unterschiede zwischen den Orten.
Link:
- Neue Ärzte-Nachtbereitschaft umstritten (salzburg.ORF.at; 1.8.2015)