Krankenkassenverträge in Gefahr

Der Streit zwischen Ärztekammer und Gebietskrankenkasse (GKK) über die geplanten Erstversorgungszentren verunsichert die Patienten. Die Ärzte drohen, der GKK den Gesamtvertrag zu kündigen. Dann müssten Patienten selbst bezahlen.

Ein Arztbesuch zum Normaltarif ist teuer. Machen die niedergelassenen Ärzte Ernst und kündigen den Vertrag mit der GKK, dann müssten Patienten das Honorar bald selbst bezahlen. Die Rechnung können sie bei der Gebietskrankenkasse einreichen. Aber dort würden sie nur einen Teil zurückbekommen.

„Da wird noch viel verhandelt“

Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) sagt, dieses Szenario werde wohl kaum Wirklichkeit: „Einen solchen Vertrag kündigt man nicht von heute auf morgen. Da wird noch sehr viel verhandelt werden. Daher möchte ich da beruhigen. Es werden da noch viele Gespräche geführt. Und die werden positiv ausgehen. Bei der Ärztekammer gibt es eine gewisse Drohgebärde vor den Verhandlungen. Aber es ist doch überraschend, dass es die sehr große Keule gibt.“

Hintergrund des Streits sind die geplanten Erstversorgungszentren. Dadurch sollen neue Verträge zwischen Ärzten und GKK gelten, hat Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) anklingen lassen. Viele Ärzte protestieren. Sie pochen auf einen gemeinsamen Vertrag. Der soll für die niedergelassenen Ärzte und für die neuen Versorgungszentren gelten.

Nicht alle Ärzte über Drohgebärden glücklich

Allerdings sind nicht alle Ärztevertreter glücklich mit den aktuellen Drohgebärden der Ärztekammer: Gleich mit Keule „Vertragskündigung“ zu drohen, verunsichere die Patienten - und das sei nicht sinnvoll, sagt Sebastian Huber, einer der Vertreter der niedergelassenen Ärzte in Salzburg. Grundsätzlich unterstütze er aber die Forderungen der Kammer.