Tourismus: Nächtigungen steigen, Marge sinkt
Im heimischen Tourismus jagt eine Rekordmeldung die nächste: Quartalsweise jubelt zum Beispiel die Stadt Salzburg über neue Nächtigungsspitzen. Und auch nach vermeintlich schlechten Wintern steht in den Skisportregionen meist ein mehr oder weniger dickes Nächtigungsplus in den Bilanzen. Das Problem: Diese Zuwächse werden mit einem harten Preiskampf erkauft.
Niedrigere Umsätze als im Jahr 2000, höhere Kosten
Die Preise in der Hotellerie stagnieren seit Jahren und kommen durch Preisvergleichsportale im Internet noch weiter unter Druck. Das Ergebnis: Die Tourismusumsätze in Österreich sanken seit dem Jahr 2000 - nicht nur relativ zur Inflation, sondern auch in absoluten Zahlen: von 20,6 auf rund 20,4 Milliarden Euro. Gleichzeitig stiegen aber die Kosten - sowohl für Einkäufe und Investitionen als auch für das Personal. Der Aufwand, den die Hoteliers betreiben, wird immer größer - allein: ohne positive Ergebnisse.
Albert Schwaighofer, Hotelier in Hinterglemm (Pinzgau) und Salzburger Sprecher der Hotellerievereinigung, sieht mehrere Ursachen: Fehlkalkulationen spielten genauso eine Rolle wie die Befürchtung, dass bei einer Steigerung der Preise die Gäste ausbleiben könnten. Was nicht ausbleiben wird, sind die Folgen der riskanten Geschäftspolitik: Die Zahl der Pleiten in der heimischen Hotellerie dürfte in den kommenden Jahren steigen, erwartet Schwaighofer.
Links:
- Die Lehren aus dem Rekordsommer (news.ORF.at; 12.9.2015)
- Zwölf Prozent Übernachtungsplus im Juli (salzburg.ORF.at; 22.8.2015)