Polit-Debatte um Austria-Match im EM-Stadion

Das Hin und Her um das Westderby Austria Salzburg gegen Wacker Innsbruck in Schwanenstadt hat in Salzburg zu einer Polit-Debatte geführt, das Match im EM-Stadion Kleßheim zu spielen.

Das Spiel war am Dienstag zunächst per Aussendung von Austria Salzburg abgesagt worden, weil die Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck aus Sicherheitsbedenken keine Genehmigung erteilt hatte. Am Mittwoch entschied dann die Bundesliga, dass das Spiel doch in Schwanenstadt stattfinden soll - allerdings vor leeren Rängen - mehr dazu in Austria gegen Innsbruck in Schwanenstadt (salzburg.ORF.at; 26.8.2015).

Fans des SV Austria Salzburg im Stadion

ORF

Als Gästemannschaft spielte die Austria schon im Stadion Kleßheim - zuletzt gegen den FC Liefering. Ob sie für das Match gegen Wacker Innsbruck dorthin ausweicht, ist noch offen.

SPÖ machte Druck

Doch im Laufe das Mittwochs entspann sich eine politisch Debatte, ob Austria Salzburg nicht im Salzburger EM-Stadion in Wals-Kleßheim spielen sollte. Dort sind ausreichende Sicherheitsmaßnahmen vorhanden, um Ausschreitungen zwischen Fangruppen unter Kontrolle zu halten.

Deshalb machten zunächst sowohl die Stadt-SPÖ als auch Landes-SPÖ-Chef Walter Steidl Druck, dass das große Stadion der Austria zur Verfügung gestellt wird: Laut Mietvertrag mit Red Bull hätte nämlich das Land Salzburg als Eigentümer des Stadions das vertraglich zugesicherte Recht, das Stadion fünfmal pro Jahr zu nutzen. Einen dieser Termine könnte man nun doch der Austria abtreten, so die SPÖ, um die Austragung des umstrittenen Spieles zu ermöglichen.

Protestaktion von Austria-Legende Otto Konrad

Auch die FPÖ unterstützte die Forderungen der Sozialdemokraten: „So kann man einen Fußballverein auch kaputtmachen“, sagte Stadt-FPÖ-Klubobmann und Austria-Fan Andreas Reindl. Es sei ein "Kasperltheater rund um das Risikospiel der Austria gegen Innsbruck, so Reindl: „Keiner hat dafür Verständnis, dass das EM-Stadion Kleßheim nicht für solche Spiele geöffnet wird.“

Aus Protest gegen die nicht mögliche schnelle Verlegung des Austria-Spiels nach Kleßheim legte am Mittwoch auch der frühere Austria-Salzburg-Tormann und derzeitige Team-Stronach-Landtagsabgeordnete Otto Konrad sein Amt im Aufsichtsrat der Stadiongesellschaft nieder.

Bis Freitag organisatorisch nicht machbar

Beim zuständigen Ressort des Landes Salzburg bestätigte man am Mittwoch, dass die Möglichkeit eines Austria-Spiels im großen Stadion grundsätzlich bestehe. Allerdings sei im Mietvertrag auch festgelegt, dass das Einvernehmen mit dem Mieter, also mit Red Bull, herzustellen ist. Sämtliche Kosten der Veranstaltung und die Haftung wären zudem vom Untermieter, also von Austria Salzburg, zu tragen.

Doch eine Austragung des Matches im EM-Stadion Freitagabend wäre so gut wie unmöglich gewesen - allein schon wegen des organisatorischen Aufwandes.

NEOS: Austria generell aus Maxglan übersiedeln

Das NEOS in der Stadt Salzburg fordert dagegen, dass die Salzburger Austria von der Spielstätte in Salzburg-Maxglan generell ins EM-Stadion nach Wals-Kleßheim oder ins Stadion des SV Grödig wechseln sollte.

„Mit 1. Juli hat die österreichische Bundesliga ihre Statuten dahingehend geändert, dass ein Stadion von zwei Lizenznehmern derselben Spielklasse als Heim- oder Ausweichstadion für Bundesliga-Bewerbsspiele genützt werden darf“, sagte NEOS-Sportsprecher Sebastian Huber. Das sei eine bessere Lösung, als eine Million Euro in den Ausbau der kleinen Spielstätte in Salzburg-Maxglan zu stecken.

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